Unglaubliche Geschwindigkeitsrekorde
Doch wir haben erst über reguläre Betriebsgeschwindigkeiten gesprochen, in der Theorie fahren die schnellsten Züge der Welt noch deutlich schneller als im alltäglichen Fahrbetrieb. In Japan wurde
ein Geschwindigkeitsweltrekord von 603 km/h erreicht, Frankreich, das mit dem TGV ebenfalls zu den traditionellen Schnellzugländern gehört, kann mit 575 km/h noch annähernd mithalten, Platz
drei belegt China mit 501 km/h. Die höchste, jemals in Deutschland gemessene Geschwindigkeit beträgt hingegen "nur" 368 km/h.
Nicht nur das Tempo zählt
Für die Experten von GoEuro zählten aber nicht nur die Betriebs- und Rekordgeschwindigkeit der Schnellzüge. Sie werteten ebenso aus, wie hoch der Prozentsatz der Bevölkerung ist, der direkt an
das Schnellzugnetz angebunden, wie hoch die Gesamtstreckenabdeckung durch hochgeschwindigkeitstaugliche Gleise ist und wie viel die Fahrgäste pro Kilometer fürs schnelle Vorankommen zahlen
müssen. In Südkorea haben relativ gesehen am meisten Menschen direkten Zugang zum Hochgeschwindigkeitsnetz, nämlich 44.7 %, sodass Südkorea dann auch auf dem zweiten Platz im Gesamtranking
landet. Japan und Tawain bieten beide etwas über 36 %, Deutschland immerhin gut 18 %. Den höchsten Anteil am Gesamtstreckennetz nehmen Hochgeschwindigkeitsstrassen in China ein (29.22 %),
sodass China auf dem dritten Platz in der Rangliste landet. Die jungen Eisenbahnländer Portugal und Spanien weisen ebenfalls hohe Werte über 20 % auf. Und wo ist das Schnellzugfahren nun
besonders billig? Nicht unbedingt in den Ländern, die die GoEuro-Rangliste anführen. Preislich können Russland, die Türkei und Polen punkten, dort kostet der Schnellzugkilometer weniger als 10
Cent.
Europa konkurriert mit Asien
Die drei ersten Plätze werden also von asiatischen Ländern besetzt. Japan weist in jeder Kategorie Top-Werte auf, während Südkorea durch eine gute Anbindung der Bevölkerung ans Schnellzugnetz und
China mit einer hohen Streckenabdeckung punkten. Die bestplatzierten europäischen Länder Frankreich (4), Spanien (5) und Deutschland (7) haben zwar viel zu bieten, können aber mit dem Sieger
Japan nicht annähernd mithalten. Noch, denn zusammen haben die drei Länder vor, knapp 8000 km an Gleisen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr auszubauen. Gar nicht mitreden können hingegen die
USA; sie liegen abgeschlagen auf dem 19. Platz.