NEUMARKT JAZZT WIEDER !

Bald hat das Warten ein Ende, denn ab Mitte Oktober ist in Neumarkt wieder Jazz-Time angesagt. Mit der Neuauflage des Jazzwochenendes, das zehnte dieser Reihe, soll die Facette „Jazz“ mit ihrer ganzen musikalischen Bandbreite eine besondere Würdigung im Konzertleben Neumarkts erfahren.

 

Das 10. Neumarkter Jazzweekend präsentiert vom 14. bis 16. Oktober unterschiedliche Spielarten dieses Genres. Das Wochenende ist Teil der neuen Veranstaltungsfolge K.i.K. (Kunst im Keller) des Kulturamtes der Stadt Neumarkt, die im Gewölbekeller des Residenzgebäudes neben Jazzkonzerten weitere kulturelle Höhepunkte der verschiedensten Art zu bieten hat.

 

 

Und wie jedes Jahr wird bei Snacks, Drinks & Gesprächen der locker-beswingte Rahmen der Veranstaltung zu interessanten Unterhaltungen anregen und echte Jazzkelleratmosphäre aufkommen lassen. Dabei werden auch kulinarische Genüsse nicht zu kurz kommen, verspricht Musikschulleiter Wolfgang Fuchs, Organisator und „Spiritus Rector“ des Jazzwochenendes.

 

So startet bei der Soiree am Freitag, 14. Oktober um 20.00 Uhr Leppinski 3, ein junges Nürnberger Trio der ganz besonderen Art. Mit Agnes Lepp, Sängerin und Namensgeberin der Band, an der Spitze, beginnt eine kleine, aber feine Formation den Jazz-Himmel zu stürmen. Sie artikuliert sich an der Oberfläche eingängig wie Pop, im Kern jedoch reich wie moderne BigBand-Musik. Dabei zieht sich durch jedes Stück eine klare Linie: ohrwurmverdächtige Melodien zeigen stets den Weg, während musikalische Details den Zuhörer nicht mehr loslassen, bis der letzte Ton verklungen ist.

 

Das Konzept des zweiten Albums „Home“, das an diesem Abend vorgestellt wird, ist anspruchsvolle genreübergreifende Musik, die ihre Wurzeln im Jazz, in der Klassik und in der Popmusik hat und sie somit einem breiteren Publikum zugänglich macht. Eine brillante, über vier Oktaven umfassende Stimme, das vor virtuosen Klangtiraden strotzende Saxofon von Jazz-Echo Preisträger Lutz Häfner (auch Flöte, Klarinette und Percussion) sowie die mit vielen Einflüssen moderner Musik verschmolzene Jazzgitarre von Filip Wisniewski versprechen den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.

 

Ebenfalls ihre jüngste CD stellt Jazz-Vokalistin Silke Straub beim Konzert am Samstag, 15. Oktober um 20.00 Uhr vor. Sie ist in Neumarkt längst keine Unbekannte mehr, machte sie doch erst beim Neumarkter Jazzweekend 2014 mit ihrem grandiosen Joni Mitchell-Projekt von sich reden.

 

„Silk Street“ heißt das neueste Werk der Ausnahmesängerin aus Bad Kissingen. So besticht das Album, das ausschließlich mit Eigenkompositionen gefüllt ist, durch eine Synthese von Jazz- und Popelementen, die in gekonnter Manier zu einer Einheit verwoben werden. Traumverloren und leidenschaftlich, trotzdem leicht, aber immer anspruchsvoll, garniert mit sehr persönlichen Textinhalten: Mit dieser CD ist wahrlich ein großer Wurf gelungen!

 

Doch erst kongeniale Musikerkollegen heben die wunderbar natürliche und schnörkellose Stimme der Sängerin in die Höhen, wo sie hingehört. So stehen die ebenfalls hochkarätigen Jazz-Instrumentalisten Irene von Fritsch (Violoncello), Hendrik Gosmann (Kontrabass), Bernhard Pichl (Piano), Michael Schmolke (Gitarre) und Werner Treiber (Schlagzeug und Percussion) ihrer Protagonistin an verzaubernder Inspiriertheit in nichts nach!

 

Kontrast pur bietet am Sonntag, 16. Oktober um 11.00 Uhr die Matinee mit der im süddeutschen Raum wohl letzten Skiffle-Formation Black Bottom Skiffle Group aus München. Sie schafft mit 45 Jahren Bühnenerfahrung, humoristischer Performance und exotischer Instrumentierung den Spagat zwischen bayerischen Texten und der anglo- und afroamerikanischen Bluegrass-, Country- , Rockabilly- und Jazzmusik, und reißt ihr Publikum damit zu Begeisterungsstürmen hin.

 

Der Begriff „Skiffle“, eine Musikgattung, die auch auf unkonventionellen und improvisierten Instrumenten (wie z.B. Waschbrett, Eimer oder Gießkanne) intoniert wird, taucht zum ersten Mal 1925 im Bandnamen „Chicago Skifflers“ auf. Ab 1953 wurde Skiffle von britischen traditionellen Jazz-Musikern wie Chris Barber oder Lonnie Donegan, aber auch von Alexis Corner bekannt gemacht. Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts verschwand es aufgrund des Siegeszuges von Beat, Rock und Pop aus den Hitparaden (Eine der wenigen Ausnahmen ist z.B. die Gruppe „Mungo Jerry“ mit ihrem Hit „In The Summertime“ aus dem Jahr 1970).

 

Doch auf dem Livemusik-Markt hat Skiffle bis heute überlebt und manifestiert sich in wiederkehrenden Revival-Festivals vor allem in Großbritannien, Finnland, den Niederlanden und Deutschland. Bandgründer und -leader der „Black Bottom Skiffle Group“, Hansjörg Rossa (Rythmusgitarre, Gesang), ist auch für Komposition und Text verantwortlich. Außer ihm wirken Wolfgang Barthmann, (5string-Banjo), Frank Gröschl (Upright-Bass, Gesang), Wolfgang Göhringer (Leadgitarre, Dobro, Gesang) und Wolfgang Umkehrer (Waschbrett, Geräusche aller Art) in dieser kauzig-witzigen und doch so großartigen Formation mit.

 

Jazz in der Residenz – 10. Neumarkter Jazzweekend: ein Genuss für alle musikalischen Feinschmecker, ein Muss für jeden Jazzliebhaber! Karten gibt es ab Mitte September in der Tourist-Information der Stadt Neumarkt in der Rathauspassage und im Sekretariat der Sing- und Musikschule der Stadt Neumarkt, Pulverturmgasse 18 a, sowie online unter www.neumarkt-ticket.de