Kastler Kunst-Tage 2016

Am Freitag, 23. September, beginnt die vierte Auflage der Kastler Kunsttage, welche durch den Verein für Tourismus und Gewerbe, unter ihrem Vorsitzenden Andreas Otterbein im Steinstadel in Kastl veranstaltet werden. Vier Künstler, aus Kastl und aus anderen Orten, präsentieren bis Sonntag, 9. Oktober, ihre Werke; begleitend laden am 8. und 9. Oktober Kastler Künstler in ihre Ateliers ein.

 

Im Steinstadel sind Bilder und Skulpturen zu sehen: von Olga Bysheva, Kiel, Mareile Onodera, Viechtach, Steffen Orlowski, München, und Michael Pickl, Kastl.

 

Bysheva nähert sich mit ihren Bildern der inneren Welt, der Welt des Unbewussten: Darin liege für sie ein großes Reiz, sagt sie. Zunächst beobachtete sie ihre eigenen Träume und spürte den Möglichkeiten nach, sie darzustellen – und entwickelte eine eigene Arbeitsmethode: Sei bemüht sich, „einen Trancezustand beim Zeichnen zu erreichen. Dadurch wollte ich mich dem unbewussten Zustand wie beim Träumen annähern.“ Sie zeichnet mit Kohle auf Papier, benutzt nicht nur die Hände, sondern den ganzen Körper zum Zeichnen.

 

Fantasie- und geheimnisvoll sind auch die vielfarbigen Werke von Mareile Onodera, die Einflüsse aus vielen Kulturen vereinen. Als Deutsche geboren in Straßburg/Elsass, reiste sie nach Beendigung des Studiums der Architektur in München nach Japan. Sie lebte dort 28 Jahre, mit Stationen in Österreich, Thailand und Syrien. Die Reise ging weiter nach Wladiwostok, Ostsibirien, bis hin zu den kleinen Dörfern der Urvölker in der Taiga. Dort lebte sie acht Jahre. Auch die Malkunst der Flamen des 15. Jahrhunderts, traditionelle buddhistische Wandmalerei und die ornamentalen Strukturen des Japanischen Tattoos „Irezumi“ sowie die verschlungenen Spiralen schamanischer Lebensbäume aus Ostsibirien studierte die Künstlerin. Galerien in Deutschland, Österreich, Japan, Thailand, Amerika und Russland zeigten ihre Bilder.

 

Steffen Orlowski bezeichnet sich selbst als „Bildschmelzer, der das Fließende, Sensible betonet“. Tänzerisch arbeitet er mit dem Medium Glas, in verschiedenen Heißglastechniken, direkt  aus der Schmelze des Ofens oder an der Gebläselampe. „Ich liebe den archaischen, orange glühenden Fluss des Glases“, sagt er. Den gestalterischen und formgebenden Umgang mit diesem Medium lehrt er unter anderem an der Akademie der Bildenden Künste München.Inhaltlich zieht sich als roter Faden das Individuum Mensch in seiner Beziehung zu Raum und Zeit durch die Arbeit. Es werden prozesshafte Themen, wie Einfluss, Veränderung und Vergänglichkeit, oder existentielle, psychologische und zwischenmenschliche Aspekte be- und verarbeitet. Dabei benutzt Orlowski unter anderem das Material Glas in sehr vielfältiger Form und in Kombination mit anderen Materialien wie Sand oder Feinsilber.

 

 

 

Auch in Michael Pickls Werks steht der Mensch im Mittelpunkt: Der Bildhauer schafft seine Figuren, meist sind es Frauen, aus Holz, Terracotta und Bronze. Häufig sind die Skulpturen farbig gefasst. Grob und fein im Wechselspiel bearbeitet, zeigen Michael Pickls Werke  ihre eigene Lebendigkeit: poetische, ausdrucksstarke Figuren, die mal den Betrachter anblicken, mal mit geschlossenen Augen in sich hineinzulauschen scheinen.

 

 

Michael Pickl, Jahrgang 1971, stammt aus Kastl und kehrte nach Ausbildung und Studium in Oberammergau und Nürnberg in die Oberpfalz zurück: Er lebt und arbeitet in Kastl als freischaffender Künstler, seit 2012 nimmt er einen Lehrauftrag an der internationalen Sommerakademie Frauenau wahr.

 

 

 

Er ist einer der Kastler Künstler, die am Abschluss-Wochenende der Kastler Kunsttage am 8. und 9. Oktober jeweils von 11 bis 18 Uhr in ihre Ateliers einladen: Neben Michael Pickl in der Hohenburger Straße 15 sind das gleich nebenan der Fotograf Georg Pickl in der HohenburgerStraße 13, der Lichtkünstler Stefan Stock in der Hainthalstraße 38 und das Atelier Gagnon – Schmuckdesign in der Martin-Weiß-Straße  8.

 

 

Die Ausstellung im Steinstadel in Kastl mit den Werken von Olga Bysheva, Mareile Onodera, Steffen Orlowski, und Michael Pickl ist nach der Vernissage am Freitag, 23. September, 19 Uhr, geöffnet an den Wochenenden 24./25. September, von 1.Oktober bis Montag, 3. Oktober, und am 8. und 9.Oktober: jeweils samstags von 14 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags von 12 bis 18 Uhr. www.kastler-kunsttage.de

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