Neue Gebietskategorie „Urbane Gebiete“ bringt den meisten Gemeinden nichts

Die neue Gebietskategorie „Urbane Gebiete“ bringt den ländlichen Gemeinden im Freistaat Bayern nichts. Der Bayerische Gemeindetag sieht in der neuen Gebietskategorie keine Lösung für Konflikte im ländlichen Raum. Gemeindetagspräsident Dr. Uwe Brandl: „Die neue Gebietskategorie mag vielleicht helfen, insbesondere in innerstädtischen Lagen von Großstädten eine stärkere Verdichtung und Nutzungsmischung zu ermöglichen.

Vielleicht wird dadurch auch mehr Wohnraum in der Innenstadt geschaffen. Aber für Gemeinden und kleinere Städte im ländlichen Raum bringt sie nichts, weil ihre allgemeine Zwecksetzung einen kernurbanen Charakter aufweist. Der Stadt- umlandbereich und der ländliche Raum benötigen dagegen Lösungen, die eine Schließung von Baulücken zulässt, die den Konflikt zwischen heranrückender Wohnbebauung an die Landwirtschaft und das Gewerbe löst und das Unterschreiten des notwendigen Mischungsverhältnisses von Wohnen und Gewerbe im Mischgebiet ermöglicht.“ Brandl bedauerte, dass die Bundesregierung in erster Linie die Großstädte als Ziel der Erleichterungen für den Wohnungsbau im Blick hat, den ländlichen Raum aber eher vernachlässigt. „Bei allem Verständnis für die angespannte Wohnsituation in den Großstädten – aber auch auf dem Land leben Menschen. Das Baurecht muss auch deren Belange im Blick haben und geeignete Lösungen anbieten.“

Ausdrücklich begrüßt wird hingegen der geplante Paragraph 135 Baugesetzbuch, der in Zukunft die Aufstellung von Bebauungsplänen für Wohngebiete am Ortsrand erleichtern soll.