„Grüne Hausummern“ an vorbildliche Bauherren verliehen

Foto: Herbert Meier, Stadt Neumarkt
Foto: Herbert Meier, Stadt Neumarkt

Marion Burkhardt hat zusammen mit Klimaschutzmanager Hidir Altinok an sechs Besitzer die „Grüne Hausnummer“ verliehen, die beim Neubau bzw. bei der Sanierung auf nachhaltige und umweltfreundliche Umsetzung geachtet haben und die Kriterien dafür erfüllt haben. Die Bewertung erfolgte dabei nach einem strengen Punktesystem. Marion Burkhardt vom Amt für Nachhaltigkeitsförderung, Fachstelle nachhaltiges Bauen und Sanieren stellte zuvor die einzelnen Objekte vor. In diesem Jahr gingen die Auszeichnungen an die Familien Seibold, Daume, Kühnlein, Kaufhold, Ellert und Niedermayer. Burkhardt lobte die Bauherren dafür, dass sie sich für eine energetische und klima- sowie rohstoffschonende Bauweise bemüht haben. Dies sei auch ein Ausdruck dafür, dass sie sich verantwortungsvoll und zukunftsorientiert verhalten haben.

„Seit über zehn Jahren ist Klimaschutz ein wichtiges Thema der Stadtentwicklung“, hebt Marion Burkhardt hervor. „Dabei wird Wert darauf gelegt, dass es sich hierbei nicht um einen verwaltungsinternen Prozess handelt. Erfolgreicher Klimaschutz braucht Akteure: Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit“. Auch Bürger und Bürgerinnen könnten mit ihren Baumaßnahmen aktiv Klimaschutz betreiben. Daher habe die Stadt auch mit dem Förderprogramm Faktor 10 für energetisches Bauen und Sanieren seit Beginn 2010 diesen Bereich in besonderem Maße gefördert. Seither seien über 309 Sanierungs- und Neubauprojekte im Stadtgebiet mit einer Höhe von 1,2 Mio. € aus diesem Förderprogramm der Stadt unterstützt worden. Den gerade beim Bauen habe man auch als Einzelner die Möglichkeit entsprechend auf die Schonung von Ressourcen und auf energiesparende Maßnahmen zu setzen. Letztlich seien es das Bauen und das Wohnen, die neben dem Autoverkehr und der Industrie als die größten Umweltbelastungen angesehen werden. Die Herstellung der Baustoffe, der Transport und auch die Erstellung der Bauwerke verbraucht Rohstoffe und Energie.

 

Die „Grüne Hausnummer

Die „Grüne Hausnummer“ ist ein Baustein der Bemühungen der Stadt im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Sie wurde erstmalig 2011 verliehen. Mit diesem Prädikat werden Eigentümer nachhaltig und umweltfreundlich gebauter und betriebener Gebäude für ihr Engagement mit einer Plakette und einer Urkunde ausgezeichnet. Bisher wurden 44 Gebäude ausgezeichnet. Die Bewertung erfolgt dabei nach einem in verschiedene Bereiche unterteilten Punktesystem. Ab einer Gesamtzahl von 100 von insgesamt 200 möglichen Punkten erhalten Bewerber das Gütesiegel „Vorbildliches Umwelthaus“. Jeder Hauseigentümer der Stadt Neumarkt kann sich um die „Grüne Hausnummer“ bewerben. In die Bewertung fließen u.a. die energetische Qualität von Gebäuden, die Baustoffwahl, das Thema „Bauen mit der Sonne“, der Umgang mit Wasser sowie Begrünung und Garten mit ein. Eine Sonderbewertung können Betriebe und Schulen geltend machen, sofern hier Umweltaspekte Berücksichtigung finden. Dieses jährlich verliehene Prädikat soll unterstreichen, dass sich die Gebäudeeigentümer der Verantwortung für die Zukunft stellen. Eigentümer von Gebäuden können sich jederzeit um die „Grüne Hausnummer“ bei der Stadt Neumarkt bewerben. Jährlich zum 30.Juli werden die Bewerbungen für die Verleihung gesichtet.

 

Folgende Gebäudeeigentümer haben sich in 2016 mit ihrem Gebäude beworben und erhalten das Gütesiegel „Grüne Hausnummer“ für Ihr Gebäude:

 

Objekt Neubau eines Einfamilienhauses kfw 70

Familie Seibold, Schwester-Concordia-Str. 5

Massivgebäude BJ 2012 in Leichtbeton

mit Wärmedämmung aus PS

Wärmepumpe mit Photovoltaik > 4000 kWh/a

Endenergieverbrauch 19,6 kWh/(m²/a)

Stromverbrauch von 390 kWH/a

Gesamtpunktzahl 143

 

Objekt Sanierung eines Wohnhauses kfw  55

Familie Daume, Kornstr. 53

Massivgebäude mit Wärmedämmung aus PS

Pelletheizung mit Solarthermie mit WW

Zentrale Zu- und Abluft mit WRG

Nutzgarten und Gehölz

Endenergieverbrauch 48,5 kWh/(m²a)

Gesamtpunktzahl 121

 

Objekt Neubau eines Einfamilienhauses

Familie Kühnlein, Prof.-Ott-Str.14

Massivgebäude BJ 2012 in Massivholz mit Wärmedämmung aus Holzfaser

Wärmepumpe mit Erdwärme als Flächenkollektor

Endenergieverbrauch 47,21 kWh/(m²a)

Stromverbrauch geringer 680 kWH/a je Person

Massivholz für Fenster, Türen und Böden

alle Oberflächen in Massivholz natur, geölt o. gewachst

Weiterverwendung der Wandausschnitte für die Möbel

Naturbelassender Garten Wiesmahd 1 -2 x im Jahr

mit Nutzgarten und Tierhaltung

Gesamtpunktzahl 193

 

Objekt Umbau und Sanierung eines Wohnhauses kfw 70

Familie Kaufhold, Weinbergerstr. 67

Massivgebäude BJ 1965 mit Erweiterung in Holzbauweise

Wärmedämmung in Zellulose und Holzfaser

Massivholz für Fenster und Böden

Innenflächen in Lehm- und Kalkputz

Beläge in Holz o. Kalkstein

Holzoberflächen geölt oder gewachst

Solarthermie WW und Heizung

mit Scheitholzofen

Heizenergiebedarf 59,8 kWh/(m²a)

Bäume wurden zum Teil erhalten

Gesamtpunktzahl 158

 

Objekt Neubau eines Wohnhauses kfw 55

Familie Ellert, Zur Kapelle 10

Holzständergebäude BJ 2014 mit Wärmedämmung

in Zellulose und Holzspan mit Lehm und Holzfassade

Innenoberflächen in Lehmputz mit Wandheizung

Massivholz für Böden, Türen, Treppe und Fenster

Holzpellet mit Solarthermie

Heizenergieverbrauch 38,8 kWh/(m²a)

Verwendung von Kalksteinfindlingen für die Außenanlagen

Nutzgarten und Artenschutz, Obstbäume

Gesamtpunktzahl 189

 

Objekt Umbau und Sanierung eines Wohnhauses  kfw 85

Familie Niedermayer, Eichenstr. 6

Massivgebäude mit Wärmedämmung

Wärmedämmung in Zellulose und Holzfaser

Innenflächen in Lehm- und Kalkputz, Holz-Lehm-Böden,

Holzoberflächen geölt oder gewachst

Solarthermie WW und Heizung mit Pelletofen

Heizenergiebedarf 67,9 kWh/(m²/a)

Bäume auf dem Grundstück wurden erhalten

Gesamtpunktzahl 169