Römer in Deutschland

Das P-Seminar am OG
Das P-Seminar am OG

Das P-Seminar Latein am Ostendorfer Gymnasium („Germania Latina“) hat in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Neumarkt Bücher ausgesucht, die sich mit dem Thema „Römer in Deutschland“ befassen – für den geschichtlich Interessierten eine spannende und anregende Lektüre.

 

 

„Auf den Spuren der Römer – ein Stadtführer durch Regensburg“ von Dr. habil. Gerhard H. Waldherr

 

Nach einem ausführlichen Überblick über das römische Regensburg und das Leben eines römischen Legionärs beginnt der „Rundgang“ durch die Stadt zu den zahlreichen erhaltenen Relikten der Römerzeit. Regensburg, einst ein bedeutendes Lager der Römer (Castra Regina), beherbergt auch heute noch Teile der ehemaligen Befestigungsanlagen mit der Porta Praetoria. Durch detaillierte Darstellungen und etliche Bilder und Skizzen erhält der Leser eine einzigartige Führung auf den Spuren der Römer. Dieser Stadtführer der anderen Art nimmt den Leser mit in eine längst vergangene Zeit und eröffnet ganz neue Einblicke in das Leben der Römer in und um die bekannte Stadt Regensburg.

 

 

„Bavaria Antiqua: Von den Römern zu den Bajuwaren: Stadtarchäologie in Regensburg“ von Thomas Fischer und Sabine Rieckhoff-Pauli

 

Die Römer brachten die Zivilisation in die heutigen deutschen Städte, so zum Beispiel auch nach Regensburg. Schließlich sind bis heute noch beträchtliche Bauwerke, die sowohl die Zeit als auch menschliche Eingriffe überlebten, immer wieder im Stadtbild sichtbar. Dieses Buch liefert interessante Informationen zu den geschichtlichen Ereignissen und zeigt auf, inwiefern die römische Geschichte uns heute noch prägt. Bilder, Zeichnungen und Skizzen dienen der Anschaulichkeit und Verständlichkeit.

 

 

„Die Varusschlacht“ von Günther Moosbauer

 

Im Jahr 9 n.Chr. befindet sich der römische Feldherr Publius Quintilius Varus zusammen mit seinen drei Legionen von insgesamt 15000 Mann auf einem Streifzug durch die Wälder Germaniens. Als Varus’ Heer von den Germanen, die vom Cherusker Arminius angeführt werden, in einen Hinterhalt gelockt wird, erleben die Römer eine vernichtende Niederlage. Dieses kleine Buch bietet eine gelungene Grundlage für alle, die sich schon immer für die Römer und deren größte Niederlage in Germanien interessiert haben. Auf 128 Seiten schildert Moosbauer sehr detailliert, wie diese Katastrophe ihren Anfang nahm, ihren Verlauf sowie deren Auswirkungen auf Rom und Germanien.

 

 

In dem Buch „Die Römer in Germanien“ beschreibt der Autor Reinhard Wolters eindrucksvoll eine ca. 500 Jahre andauernde Epoche. Themen wie das Leben der Menschen, der Bau des Limes oder die militärischen und wirtschaftlichen Aspekte der damaligen Zeit werden anschaulich und informativ erläutert, ohne dabei trocken zu wirken. Wenn man ein Buch sucht, um sich über diesen Zeitraum der Geschichte zu informieren und an den Konflikten der beiden Völker oder den Folgen für unsere Kultur und Geschichte interessiert ist, ist dieses Werk sehr zu empfehlen, da Wolters so gut wie alle nennenswerten Themen ausführlich behandelt.

 

 

„Wege am Limes – 55 Ausflüge in die Römerzeit“ von Andreas Thiel

 

Der obergemanisch – raetische Limes verläuft durch vier Bundesländer Deutschlands und ist mit einer Gesamtfläche von 260 Quadratkilometern das größte Bodendenkmal Deutschlands. Damals trennte der Limes die Welt des römischen Imperiums von der Welt der „Barbaren“, denn die Römer nutzten ihn als eine Abgrenzung – wie eine Mauer – von der Außenwelt. Allerdings ist der Limes mehr als nur eine Grenze aus alten Zeiten, sondern das größte archäologische Denkmal Deutschlands. In 160 Seiten gibt der Autor Andreas Thiel, der selbst als Archäologe arbeitet, einen knappen, aber zuverlässigen Überblick über die Geschichte und die archäologische Forschung zum Limes. Mit anschaulichen Bildern erhält der Leser eine große Auswahl von Ausflugstipps für die Planung von Besichtigungen und Exkursionen am Limes.

 

 

Ebenfalls von Andreas Thiel: „Die Römer in Deutschland“. Das Buch handelt zum einen von antiken Gebäuden der Römer, zum Beispiel in Köln, Trier und Regensburg. Es werden Beschreibungen gegeben, wie die Bauten aussahen und was ihre Funktionen waren. Besonders interessant sind die Beschreibungen der verschiedenen Legionslager sowie der Häuser und Bäder der Reichen. Zum anderen wird das breite Spektrum des römischen Lebens beschrieben, wie es sich zwischen der Nord- und Ostsee und den Alpen abspielte. Das normale Alltagsleben, Religion, Handel und Handwerk sowie der Luxus in manchen Städten stehen in der Schilderung Thiels quasi im Gegensatz zum Krieg und dem Grauen, als die Germanen die Grenzen des einst so mächtigen Imperiums überrollten. Insgesamt findet man in dem Buch interessante Sachverhalte und man kann sich gut informieren über die damalige Zeit.

 

 

„Von wegen Denglisch – alles nur Latein!“ Mit diesem Satz beschreibt der Autor Karl-Wilhelm Weeber sein Buch „Latin-Reloaded“. Mit vielen kurzen Geschichten über überraschend viele Beispiele aus dem Alltag, der Freizeit und sogar aus der Wirtschaft zeigt er, dass eben doch nicht alles aus dem Englischen kommt, was wir für Englisch halten. Gerade für Leute, die sich schon einmal, mehr oder weniger, mit Latein befasst haben oder vorhaben, sich damit zu befassen, ist dieses Buch sehr unterhaltsam und informativ. Hinzu kommt der lustige, offene und teilweise mit ironischem Humor versehene Schreibstil von Weeber, der dieses Buch definitiv zu einem must-have (habere, „haben“) für alle Lateinliebhaber macht.

 

 

„Der römische Limes in Bayern“ ist besonders für Leser geeignet, die es in Betracht ziehen, sehenswerte Plätze am Limes zu besuchen. In diesem Band sind neben schönen farbigen Fotografien der Orte auch zahlreiche Wegbeschreibungen zu den Zielen enthalten. Des Weiteren liefert das Buch viele ansprechende Erklärungen und liebevolle, detailreiche Zeichnungen, wodurch der historische Hintergrund der Schauplätze hervorragend veranschaulicht wird. Insgesamt kann man diesen Band aufgrund seiner handlichen Größe als hilfreichen Reisebegleiter betrachten, mit dem sicherlich interessante Ausflüge in die Vergangenheit möglich sind.

 

 

„Kampf um Germanien – Die Schlacht im Teutoburger Wald“ von Peter Arens:

 

In diesem Buch, das auf einer gleichnamigen Dokumentation des ZDF beruht, gibt der Autor einen Überblick über den derzeitigen Forschungsstand zu einer der bedeutendsten Schlachten der Antike – der Varusschlacht. Dabei vermittelt er in sehr verständlicher Art und Weise Wissenswertes über die Schlacht, von den Ursachen bis hin zum Ablauf der Kämpfe. Arens geht ebenfalls auf die Folgen des Ereignisses ein und auch darauf, ob es eine Verbindung zwischen den Protagonisten der Varusschlacht und denen einer der ältesten deutschen Sagen – des Nibelungenliedes – gibt. Alles in allem eine gelungene Rekonstruktion der Ereignisse, die aufgrund der lockeren und gleichzeitig lebendigen Erzählweise des Autors alles andere als langweilig wird.

 

Rekonstruiertes Lagertor in Weißenburg Josef Geisberger („Monumentum vividum“) als Legionär am Ostendorfer-Gymnasium
Rekonstruiertes Lagertor in Weißenburg Josef Geisberger („Monumentum vividum“) als Legionär am Ostendorfer-Gymnasium