Themen-Ausstellung der Stadtbibliothek Neumarkt im März 2017

„Hausbesuche“ der anderen Art stellt die Stadtbibliothek in den Mittelpunkt ihrer Medienausstellung des Monats März. Es geht nicht um Weißkittel mit Stethoskop und Blutdruckmesser, sondern um Architektur. Die Auswahl auf dem Thementisch reicht von imposanten Großbauten bis zum privaten Eigenheim und ist damit perfekt abgestimmt auf die Veranstaltungsreihe „Architektur und Baukultur“ mit Vorträgen am 8., 22. März und 5. April 2017 im Museum für historische Maybach-Fahrzeuge.

 

Dass unsere Stadt aus gutem Grund als Veranstaltungsort gewählt wurde, lässt sich auch aus Johannes Berschneiders Standardwerk „Baukultur Neumarkt – eine Stadt und ihre Formgeber“ ableiten. Er präsentiert Neumarkt als Region mit beispielhafter zeitgenössischer Architektur und ermöglicht auch Laien, das städtebauliche Umfeld – und den aktuellen Entwicklungsschub – bewusster wahrzunehmen.

 

In die weite Welt führt dagegen „100 Bauwerke, die Sie kennen sollten“. Von der Antike bis zum New Yorker One World Trade Center stellt der Band herausragende Gebäude vor. Die großformatigen Außenaufnahmen und leicht fasslichen Texte werden ergänzt durch Hintergrundinformationen zu Baumeistern und Architekten.

 

Die DVD „Die Elbphilharmonie – von der Vision zur Wirklichkeit“ bietet spektakuläre Aufnahmen von drei Zeitrafferkameras, die über zehn Jahre hinweg den Bau verfolgten, und bietet als Finale einen atemberaubenden Schnelldurchlauf vom ersten Spatenstich bis zur Vollendung. Die gebundene Ausgabe von den Schweizer Star-Architekten Herzog & de Meuron dokumentiert das städtebauliche Jahrhundertprojekt von der Entstehungsgeschichte bis zu den Details des Bauwerks.

 

„Wie erkenne ich? Moderne Architektur“ fragt Hajo Düchting und gibt selbst fachkundig Antwort. Er verweist auf die radikal schlichte Formgebung durch den Einsatz von Stahl, Glas und Spannbeton mit dem Bauhaus in Weimar und Dessau als Ausgangspunkt. Ideale Ergänzung ist das umfassende Nachschlagewerk „Architektur des 20. Jahrhunderts“ von Peter Gössel und Gabriele Leuthäuser, das verschiedene Baustile und ihre Schöpfer vorstellt.

 

„Architekten! Von Aalto bis Zumthor“ von Paul Cattermole ist quasi ein „Who’s who“ der Baukünstler, die unsere Umwelt gestalten oder gestaltet haben. Mehr als 80 Baumeister aus fünf Jahrhunderten sind hier mit ihren wichtigsten Bauwerken vertreten. „Stillgelegt“ heißt das Kontrastprogramm: eine fesselnde Dokumentation dreier Fotografen über 100 Fabrikanlagen, Kraftwerke, Bunker, Brücken, Sportstätten und andere Bauwerke, die im 20. Jahrhundert gebaut und wieder aufgegeben wurden.

 

Umfangreich ist das Angebot für Häuslebauer. Mit „111 Gründe, ein Haus zu bauen“ macht Andreas Heil all denen Mut, die sich ihrer Sache noch nicht sicher sind. „Wir planen und bauen unser Haus“ gibt Entscheidungshilfen von der Finanzierung bis zum Bauablauf. In „Traumhaft schöne Einfamilienhäuser um 250.000 Euro“ zeigt Andreas K. Vetter, dass ein Architektenhaus nicht teuer sein muss und wie sich dabei eigene Ideen verwirklichen lassen. „Die besten Einfamilienhäuser aus Holz“ stellen Wolfgang Bachmann und Ludger Dederich vor.

 

„Wohnen unter 1.000 Euro“ vollzieht nach, wie sich 25 kleine Wohneinheiten mit jeweils maximal tausend Euro einrichten ließen. Das reichte für Möbel, Dekos, Bilder, allerdings nur durch den gezielten Zugriff auch bei Billigläden und Flohmärkten. Das Praxishandbuch „Wohlfühlfaktor Farbe“ erklärt, wie man die individuell passenden Farben für den eigenen Wohnbereich findet und so die gesamte Raumwirkung verändert.

 

Unter dem Titel „Treppe, Fenster, Klo: Die ungewöhnlichsten Häuser der Welt“ bringt das Autorenduo Aleksandra Machowiak und Daniel Mizielinski Kindern zeitgenössische Architektur nahe. Das gelingt mit dem Vorstellen von Häusern, die wie Birnen aussehen, zusammenschiebbar oder aufblasbar sind oder scheinbar über dem Erdboden schweben.

 

Ein Blick auf die ausliegenden Zeitschriften: „Häuser“ wendet sich an Bauherren, Architekten und Designer. „Schöner wohnen“ glänzt mit Einrichtungsideen. „Mein schönes Zuhause“ schließt auch den Garten mit ein. Ebenfalls griffbereit liegen Spezialausgaben über Plus-Energie-Häuser oder Holz- und Ökohäuser. Ein besonders umfangreicher Ratgeber für alle Bauwilligen ist „das dicke deutsche Hausbuch“.

 

Auch spannende Unterhaltung zum Thema fehlt nicht. „Giganten“ heißt der historische Roman von Claude Cueni mit Schauplätzen wie dem Pariser Eiffelturm und der New Yorker Freiheitsstatue. „Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso Falcones führt ins düstere mittelalterliche Barcelona. „Der amerikanische Architekt“ von Amy Waldmann gewinnt die Ausschreibung für die Gedenkstätte, die New York für die Opfer der Terroranschläge errichten will – und ist Moslem! Und wer noch immer nicht Ken Folletts Meisterwerk „Die Säulen der Erde“ gelesen hat, kann das jetzt endlich nachholen.