Bücher Welten - Themenausstellung der Stadtbibliothek Neumarkt im April

Wer liest, vergisst die Welt um sich herum, taucht ein in neue, unbekannte Welten. Was Bücher sonst noch mit uns machen oder mit sich machen lassen, das verrät der außergewöhnliche Thementisch im April in der Stadtbibliothek.

Weltliteratur – ist das nicht eine etwas schwer verdauliche Lesekost? Keineswegs, denn Hilfe ist zur Hand in Form von „Bücher, die man kennen muss“. Der kleine Literatur-Duden stellt hundert Meisterwerke der Weltliteratur vom „Gilgamesch-Epos“ aus der Antike bis zu „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin vor. Autorenbiografien, Inhaltsangaben, Entstehungs- und Wirkungsgeschichte – nichts fehlt, und alles ist leserfreundlich aufbereitet.

 

Noch einfacher und noch dazu sehr amüsant gelingt der Einstieg in die Welt der Literatur mit „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“ von Pierre Bayard. Tiefsinniges über „Ulysses“ von James Joyce von sich geben? Lässig aus Marcel Prousts „Auf den Spuren der verlorenen Zeit“ zitieren? Über Nobelpreisträger diskutieren, ohne jemals eines ihrer Werke auch nur durchgeblättert zu haben? Alles kein Problem, sagt der französische Literaturprofessor.

 

„Was ist gute Literatur?“ fragt Hans Dieter Gelfert und zeigt auf, wie man gute Bücher von schlechten unterscheidet. Es ist nützlich und gleichzeitig spannend, seine Beurteilungskriterien wie Stimmigkeit und Originalität oder Vollkommenheit und Komplexität zum Maßstab zu nehmen – beim Lesen, aber auch beim Versuch, selbst anspruchsvoll und kreativ zu schreiben.

 

Mit „Das Lesekreisbuch: Eine Anleitung“ wendet sich Thomas Böhm an Bücherfreunde, die sich gern mit Gleichgesinnten austauschen möchten. Das geht am besten in geselliger, ungezwungener Runde, eben in einem Lesekreis. Wer sich mit dem Gedanken trägt, an einem Treffen teilzunehmen oder selbst einen solchen Kreis zu gründen, für den ist diese Anleitung der ideale Wegbereiter.

 

„Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak schildert überaus eindrucksvoll das Schicksal eines Pflegekindes. Das Mädchen überlebt das Grauen des Zweiten Weltkriegs – Bomben, Hunger, Not und Abschiede für immer vom Bruder, von der Mutter, von Freunden und Fremden – nur durch die Kraft der Worte, durch ihr Versinken in gestohlene Bücher.

 

„Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra“ von Robin Sloan verbindet Welten: verschrobene Bücherwürmer und aktuelle Informationstechnologie, alte Wälzer und Google, Jung und Alt, Vergangenheit und Gegenwart – und birgt ein Geheimnis, das erst nach einer abenteuerlichen Schnitzeljagd gelüftet wird.

 

„Das Haus der vergessenen Bücher“ von Christopher Morley ist eine ironische Spionagegeschichte, die erstmals schon 1919 erschien und sich heute wunderschön altmodisch liest. Ein ganz bestimmtes Buch verschwindet immer wieder aus dem Regal und taucht unverhofft jedes Mal wieder auf. Des Rätsels Lösung: Ein gewiefter Bombenbauer nutzt das Buch, um geheime Nachrichten zu übermitteln.

 

„Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek“ von David Whitehouse ist eine Art modernes Märchen über Freundschaft und den Zauber der Literatur. Ein armer, von seinem Vater vernachlässigter Junge und ein behindertes Mädchen, deren Mutter als Putzfrau in einem Bücherbus arbeitet, fliehen mit diesem Bus aus der Stadt und wagen eine abenteuerliche Reise durch England.

 

Über alle Leselust hinaus kann man mit dem geliebten Lesestoff auch noch ganz andere Sachen anstellen. Der Band „Räume für Menschen, die Bücher lieben“ zeigt, wie sich Bücher als fantasievolle Elemente der Raumgestaltung oder Inneneinrichtung einsetzen lassen oder Büchermengen optimal in der Wohnung verteilt werden können. „Wohnen mit Büchern“ gibt ähnliche Empfehlungen. Und der schlichte Titel „Bücher-Möbel“ präsentiert über 300 faszinierende Designentwürfe für Regale, Borde, Möbel und Kunstobjekte.

 

Bastelfreunde werden sich mit „Book up!“ anfreunden, einer Anleitung, wie sich aus alten Büchern E-Book-Reader-Hüllen, Taschen, Schlüsselkästen und vieles mehr herstellen lassen. “Neues aus alten Büchern“ erweitert die Palette der Möglichkeiten um Alben, Grußkarten, Spielzeug und Dekorationsobjekte. “Kreativboker“ von Arne Nerjordet und Carlos Zachrison und „Buchbinden – vom Handwerk zur Kunst“ ebnen den Weg zu individuellen Tagebüchern, Alben, Kalendern, Kinderbüchern und was kreativen Geistern mit geschickten Händen sonst noch so einfallen mag.