LBV-Kreisgruppe Neumarkt ruft die Bevölkerung zur Teilnahme an Online-Abstimmung zur Agrarpolitik auf

Die Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) ruft die Bevölkerung im Landkreis Neumarkt auf, sich an der bis 2. Mai dauernden Umfrage der Europäischen Kommission zur Zukunft der Agrarpolitik zu beteiligen. „Mit dieser Umfrage kann jeder dazu beitragen, dass eine lebendige Kulturlandschaft erhalten und wieder geschaffen wird,“ betont der Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe Bernd Söhnlein.

Bei mildem, sonnigem Frühlingswetter zieht es die Menschen in Scharen hinaus in die Natur. Jeder erfreut sich an der Farbenpracht der Frühlingsblumen und dem Gezwitscher der Vögel. Doch solche Erlebnisse werden immer seltener. Die moderne Landwirtschaft mit ihren großen Monokulturen hat viele Lebensräume in der Feldflur verschwinden lassen. Vogelarten der Agrarlandschaft, die noch vor Jahrzehnten weit verbreitet waren, sind zur Rarität geworden. So finden sich bodenbrütende Vogelarten wie Feldlerche, Rebhuhn, Braunkehlchen und viele weitere noch vor Jahren häufige Arten mittlerweile auf den Roten Listen vom Aussterben bedrohter Arten wieder.

 

Ein anschauliches Beispiel ist auch der Kiebitz: In den Wiesen und Auen der Flusstäler war er häufig anzutreffen. Nicht nur die Entwässerung und der Umbruch von Grünland in Ackerflächen machen ihm zu schaffen. Der Vogel könnte sogar in feuchten Schlenken auf Ackerböden brüten, solange die Feldfrüchte noch nicht hochgewachsen sind. Sobald jedoch die Felder ab März mit großen Maschinen bearbeitet werden, hat der Kiebitz keine Chance zum Überleben. Die Gelege werden einfach überfahren. Heutzutage wird sogar nachts gearbeitet, ohne Rücksicht auf das Ruhebedürfnis der Tiere in der Feldflur. Die Agrarsubventionen der EU sind nach wie vor so ausgerichtet, dass eine Landwirtschaft begünstigt wird, die mit intensivem Maschinen- und Düngereinsatz große Mengen produziert, mit hohen Folgekosten für die Allgemeinheit.

 

Die Bürgerinnen und Bürger der EU haben jetzt zum ersten Mal die Gelegenheit, die zukünftige Agrarpolitik der EU zu beeinflussen. Die EU-Kommission gibt jedermann die Gelegenheit, bis 2. Mai an einer Umfrage zu Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 teilzunehmen.

 

„Wir wollen niemandem vorschreiben, wie er die gestellten Fragen beantwortet, aber wir glauben, dass viele Menschen eine Wende in der Agrarpolitik zu mehr Gewässerschutz, weniger Pestiziden und einer artenreicheren Kulturlandschaft herbeiführen wollen,“ ist LBV-Vertreter Söhnlein überzeugt. Die EU-Umfrage zur Agrarpolitik stärkt die demokratische Teilhabe der Bürger, diese Möglichkeit sollte jeder nutzen, dem die Themen „gesunde Ernährung, Tierwohl und Schutz der Artenvielfalt“ am Herzen liegen.

 

Der Link zur Online-Umfrage lautet:

https://ec.europa.eu/agriculture/consultations/cap-modernising/2017_de