2. Neumarkter Klimaschutzpreis verliehen

Foto: Dr. Franz Janka
Foto: Dr. Franz Janka

Im Rahmen der Veranstaltung Kunstmatinee, die vom Museum Lothar Fischer in Neumarkt i.d.OPf. organisiert wird, findet am In den Festsälen der Residenz wurde zum zweiten Mal der Neumarkter Klimaschutzpreis verliehen. Oberbürgermeister Thomas Thumann wies in seinen Grußworten auf die vielen guten Ansätze in Neumarkt hin, mit denen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energie-einsparung praktiziert werden.

Auch die Stadt selber hat auf vielfältige Weise zur Reduktion von CO2, zur Einsparung von Energie und zur Gewinnung regenerativer Energien beigetragen. Im Hinblick auf den Neumarkter Klimaschutzpreis würdigte er das Engagement von Klebl Hausbau und Gloßner Immobilien. Sie haben die Gesamtpreissumme von 10.000 Euro gestiftet und so die Einrichtung dieses Preises erst ermöglicht. 2015 war der Preis das in mehreren Kategorien erstmalig verliehen worden. Nach der Einführung von Oberbürgermeister Thumann folgte ein Vortrag von Dr. Michael Kopatz vom Wuppertal Institut zum Thema „Öko-Routine“. Danach wurden die Preisträger vorgestellt und mit Urkunden ausgezeichnet. In der Kategorie „Privatpersonen“ ging der Preis an Susanne und Bastian Lang für den Bau eines Plus-Energie-Hauses in Neumarkt. Laudator war Hans-Werner Gloßner, der darauf hinwies, dass bei Familie Lang schon von Anfang an die nachhaltige Zielrichtung beim Hausbau feststand. Sie wollten mit ihrem Plus-Energie-Haus nicht nur einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten, sondern auch zukunftsorientiert energetisch optimiert bauen, um so ein gesundes Wohnumfeld für die Familie mit einem Naturholzhaus zu schaffen. In der Kategorie „Organisation/Schule oder sonstige Einrichtung“ ging der Preis an die Jurenergie e.G. für ihre strukturelle Wirkung im Sinne einer regionalen Energiewende. Die Bürgergenossenschaft war im Jahr 2010 gegründet worden. Sie steht von Anfang an für eine regionale und dezentral organisierte Energiewende, wie Laudator Georg Hollfelder von der Firma Klebl Hausbau betonte. An der Jurenergie sind inzwischen über 940 Bürger beteiligt. Mit dem eingesetzten Kapital wird in einzelne erneuerbare Energieprojekte im Landkreis und in der Stadt Neumarkt sowie im regionalen Umkreis investiert. In der gleichen Preisträgerkategorie wurde außerdem die Mittelschule Woffenbacher Straße mit einem Preis ausgezeichnet. Sie erhält den „Neumarkter Klimaschutzpreis“ für die Ausbildung und den Einsatz von sogenannten „Energie-Sheriffs“ an der Schule. Dabei wurden Schülerinnen und Schüler ausgebildet, die energiesparende und umweltschonende Verhaltensweisen in den Klassen vorstellen. Außerdem kümmern sie sich darum, dass in der Schule wenig Energie verbraucht wird, indem sie z.B. darauf achten, dass die Lichter in der Aula, in den Fluren und in den Toiletten ausgeschaltet sind, wenn sich dort niemand befindet. Für Laudator Georg Holfelder betonte sei die Mittelschule West mit ihrem Projekt ein anschauliches Beispiel dafür, dass Klimaschutz im Kleinen anfängt und jeder einzelne dazu beitragen kann. Auf einfache Weise werde dabei Umwelt- und Energiebewusstsein bei den Schülern und den Lehrkräften geschaffen. Der Preis in der Kategorie „Wirtschaft/Gewerbe“ ging an den Bauernhof Stengel für sein Gesamtkonzept zur Energieeinsparung und einer nahezu autarken Energieversorgung bei der Produktion von landwirtschaftlichen Produkten. Seit 2014 hat sich die Familie Stengel mit der Umsetzung ihres Energiekonzeptes für den Bauernhof befasst. Entstanden ist ein durchdachtes Konzept, das von der eigenen Energieüberzeugung über die Energie- und Wassereinsparung bis hin zu klimaneutralen Verfahren bei der Auslieferung der erzeugten Produkte reicht. Hans-Werner Gloßner wies in seiner Laudatio zur Preisverleihung an den Bauernhof Stengel darauf hin, dass dort viel fossile Energie und auch Trinkwasser eingespart werden. Zugleich werden über intelligente Verfahren und Techniken Energie erzeugt und Produkte hergestellt. Der Preis in der Kategorie „Junge Tüftler“ ging an die Mittelschule Weinbergerstraße für den Bau eines „Solar-Velo-Taxis“. Entstanden ist dabei ein Lastenfahrrad, das mit Unterstützung eines elektrischen Motors fährt, der sich aus Sonnenenergie speist. Die Laudation zu diesem Preis hielt Stadträtin und Referentin für Nachhaltigkeitsförderung Ruth Dorner, die sich über das Engagement der Schüler freut. Die musikalische Umrahmung der Preisverleihung übernahm das Klarinetten-Quartett.Donnerstag, den 1. Juni 2017 eine Exkursion nach Nürnberg statt, wo Claudia Marquart, Leiterin der Kunstvermittlung im Neuen Museum Nürnberg, durch den Skulpturengarten der Stiftung Defet führt.