Regenrückhaltebecken Seelstraße erstellt: Weiteres Millionenprojekt abgeschlossen

Fotos: Dr. Franz Janka
Fotos: Dr. Franz Janka

„Wir können den Abschluss eines weiteren Millionenprojektes verkünden“, so Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann. „Für immerhin

3 Millionen Euro haben wir an der Seelstraße ein unterirdisches Regenrückhaltebecken geschaffen, mit dem wir einen weiteren Baustein unseres Hochwasserschutzes umsetzen.“

Wie er weiter ausführte, habe die Stadt seit Juni letzten Jahres ein enormes Bauvorhaben ins Werk gesetzt. Insgesamt 11.000 Kubikmeter Erdaushub waren dafür erforderlich gewesen, das sind immerhin 1.200 Lastwagenladungen, wie Oberbürgermeister Thumann als Vergleich darstellte. Auch sonst weist das neue Regenrückhaltebecken gewaltige Dimensionen auf. 9,70 Meter tief war die Baugrube für die Baumaßnahme, und es waren insgesamt 920 Quadratmeter Trägerbohlwandverbau notwendig, um die entsprechende Absicherung in dem sandigen Erdreich vorzunehmen. Dazu kamen dann noch 1.400 Kubikmeter Stahlbeton. Entstanden ist ein Gesamtregenrückhaltebecken mit einer Fläche von 30 x 26 Metern und einer Beckentiefe von rund 3,5 Metern. Dabei handelt es sich um ein Dreikammersystem, mit dem die Stadt dafür sorgt, dass die Keller der Bürger bei Starkregen nicht mehr volllaufen, sich Kanaldeckel heben oder Straßen überschwemmt werden. Auch die Ausschwemmung von Unrat in den Schlossweiher bei Starkregen soll damit ihr Ende haben. Insgesamt weisen die Regenrückhaltebecken unter der Erde an der Ecke Seelstraße/Sandstraße ein Volumen von 2,1 Millionen Litern auf, was wie Oberbürgermeister Thumann als Vergleich brachte, der Menge von rund 15.000 vollen Badewannen entspricht.

Christian Petter vom gleichnamigen Ingenieurbüro erläuterte zusammen mit seinem Vater Gerhard Petter die Baumaßnahme und das System im Detail. Danach werden die Kammern je nach Erfordernis nach und nach gefüllt. Insgesamt sorge das ganze Rückhaltesystem dafür, dass der Abfluss aus einem Gebiet von rund 48 Hektar östlich der Altstadt deutlich begrenzt werden kann. Künftig werde bei Starkregen der Abfluss auf nur noch einen halben Kubikmeter pro Sekunde reduziert und so die städtische Kanalisation im weiteren Verlauf und auch der Schlossweiher entlastet. Die Planungen seien gut gelungen und die Bauausführung bestens erfolgt, bestätigte Stadtbaumeister Matthias Seemann. Hier habe man sogar die Möglichkeit geschaffen, ein Regenrückhaltebecken unter der Erde zu errichten und sich trotzdem ebenerdig noch den Weg frei zu lassen für andere Nutzungen. Dies sei gerade im Stadtgebiet hilfreich, wo Flächen rar sind. Im Umfeld des Freibades sei diese freie Fläche optimal. Hier könne man sich wie Oberbürgermeister Thumann ausführte, einen Parkplatz und falls der Stadtrat zustimmt auf der halben Fläche des Parkplatzes ein zusätzliches Parkdeck darüber mit Zufahrt von der Egerländer Straße aus vorstellen, womit man rund 140 Parkplätze für den Freibadbetrieb schaffen könne. Dies sei zudem sehr komfortabel, wenn wie geplant an der Egerländer Straße eine Sommerkasse für das Freibad eingerichtet werden soll.

Dem Ingenieurbüro Petter sowie den ausführenden Firmen und hier besonders der Firma Scharnagel dankte Oberbürgermeister Thumann für die gelungene Baumaßnahme. Auch Stadtbaumeister Seemann und dem Leiter des Umweltamtes der Stadt Werner Schütt galt sein Dank. Stadträtin Johanna Stehrenberg ist froh, dass ein weiterer Schritt im Hochwasserschutz getan ist. Die Bürgerinnen und Bürger würden es bei Starkregen schätzen, dass ihre Keller nun nicht mehr in Gefahr seien überflutet zu werden. Positiv sei, dass die Arbeiten unfallfrei über die Bühne gegangen seien. Werner Schütt und Oberbürgermeister Thumann dankten den Anwohnern für das Verständnis, immerhin wären sie ja seit Juni 2016 mit Belastungen und Beeinträchtigungen etwa durch Lärm und Verschmutzungen konfrontiert gewesen.