Freundschaft beim Erntedankfest in der Partnergemeinde Walce vertieft

Stürmischen Beifall erhielten die „Kadenzhofener Goaßlschnalzer“ und die „Schuhplattler-Kirwaburschen“ für ihre Auftritte auf der Bühne in Zabierzow – einem Gemeindeteil der Berger Partnergemeinde Walce in Schlesien beim großen Erntedankfest der Gemeinde. Im schlesischen Land wird in jedem Jahr in einem anderen Ort das Fest zum Abschluss der Ernte in der Landwirtschaft gefeiert und inzwischen sind die Feiern zu einem großen Begegnungsfest der Einheimischen mit den in Deutschland, Holland, England, Österreich usw. lebenden Schlesier geworden.

 

Gemeinderätin Anita Vogel organisiert im Auftrag und in Kooperation mit dem Bürgermeister nach Einladung der Partnerkommune jährlich eine dreitägige Reise in die Partnergemeinde in Südpolen und auch diesmal waren die mitreisenden Bürgerinnen und Bürger aus der Altgemeinde Loderbach sehr angetan von der Herzlichkeit der Menschen und von der Art des Lebens und Feierns in der Kooperationsgemeinde Walce, mit der die Gemeinde Berg seit nunmehr 20 Jahren eine intensive Partnerschaft pflegt. Helmut Wittmann, der vor einem Jahr den Jakobsweg gefahren ist, radelte In die Partnergemeinde und kam pünktlich zu den Feierlichkeiten an. Die Kadenzhofener Kirwaburschen und –mädchen feierten bis in die frühen Morgenstunden und freundeten sich mit Pfarrer Marek Zukowski aus Ostrava in der tschechischen Republik an und sprachen eine Einladung zur Kadenzhofener Kirwa 2018 aus. Der Geistliche ist regelmäßiger Gast beim Erntedankfest in Walce und war vor seiner Pfarrstelle in Ostrava in Mala Moravka – der Partnergemeinde von Walce – tätig.

 

Am 1. Adventswochenende treffen sich die Gemeinden Walce, Mala Moravka, Rohrbach-Berg und Berg bei Neumarkt in Walce zum traditionellen Weihnachtssingen der in Freundschaft verbundenen Partnergemeinden aus vier Ländern.

 

Höhepunkt des Partnerschafts-Wochenendes war der Erntedank-Festzug durch den Ort Zabierzow, wo die Bürgerinnen und Bürger ihre Anwesen und Straßen festlich geschmückt hatten. Jedes Dorf hatte in wochenlanger Arbeit eine beeindruckende Erntekrone gefertigt, die beim Festzug präsentiert und anschließend von einer Jury prämiert wurden.

 

Bürgermeister Bernhard Kubata dankte allen Landwirten in der Gemeinde für die harte Arbeit des Jahres und die jetzt eingefahrene Ernte. Darüber hinaus würdigte er deren Tätigkeit als Pfleger der Kulturlandschaft im schlesischen Land.

 

Der Berger Bürgermeister und stellvertretende Landrat Helmut Himmler sprach den zahlreichen Besuchern des Erntedankfestes seinen Respekt für die „beeindruckende Entwicklung der Region im Landkreis Krapkowice und in der Woiwodschaft Opole mit Schaffung vieler neuer Arbeitsplätzt sowie der völligen Erneuerung der Infrastruktur“ aus. Außerdem erinnerte Himmler vor dem Hintergrund der konfliktreichen deutsch-polnischen Geschichte an die inzwischen 72jährige Friedensperiode in Europa. „Wir alle müssen uns zusammen bemühen, damit auch unsere Kinder, Enkel und Urenkel eine gute, friedvolle Zukunft haben können – ein menschliches Glück, das unsere Generationen seit sieben Jahrzehnten hatten und haben. Hierfür brauchen wir viele menschliche Begegnungen der Bürgerinnen und Bürger aus unseren Ländern und gutes Reden miteinander und übereinander“, so der Berger Bürgermeister.

 

Im Rahmen des weiteren Partnerschaftsprogramms besuchte die Berger Delegation unter anderem den Annaberg – den großen Wallfahrtsort der Polen – und das Heimatmuseum „Farska Stodola“ (Pfarrscheune), in dem das regionale Leben der Menschen in den vergangenen zwei Jahrhunderten dokumentiert ist.

 

Die Heimfahrt aus der 685 Kilometer entfernten Partnergemeinde unterbrach die Berg-Richtheimer-Loderbacher Besuchergruppe für einen Abstecher in Dresden, wo die Frauen- und Kreuzkirche sowie der Dresdner Zwinger, das Umfeld der Semperoper mit dem Elbtal besichtigt werden konnten.