Schüler entdecken Handwerksberufe

Ausbilder Willibald Hertwich berät und unterstützt die Schüler bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte.
Ausbilder Willibald Hertwich berät und unterstützt die Schüler bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte.

Professionelle Berufsorientierung in der Handwerkskammer

Arbeiten bis die Späne fliegen: 13 Achtklässler hobeln, feilen, schneiden und bohren hochkonzentriert in der Holzwerkstatt des Bildungszentrums der Handwerkskammer

Niederbayern-Oberpfalz in Neumarkt. Die Schüler der Schwarzachtal-Schule in Berg

sind gerade dabei, die Latten für ihre selbstgefertigten, hölzernen Steckstühle

zu bearbeiten, bevor es ans Verschrauben geht. Grund für den Besuch der Mittelschüler ist das bewährte Berufsorientierungsprogramm der Handwerkskammer.

Bei den Werkstatttagen fertigen die Achtklässler Steckstühle in der Holzwerkstatt. Über die Ergebnisse freuen sich auch: Klassenlehrerin Rafaela Fürst (2. Reihe, 1. v. li.) und Ausbilder Willibald Hertwich (2. Reihe, 1. v. re.).
Bei den Werkstatttagen fertigen die Achtklässler Steckstühle in der Holzwerkstatt. Über die Ergebnisse freuen sich auch: Klassenlehrerin Rafaela Fürst (2. Reihe, 1. v. li.) und Ausbilder Willibald Hertwich (2. Reihe, 1. v. re.).

Möglichst viel Praxiseinblick gewähren

Dabei durchlaufen die Teilnehmer in insgesamt zweieinhalb Wochen mehrere Stationen. Zu Beginn erfahren sie bei der Potenzialanalyse, wo ihre Fähigkeiten und Interessen liegen. Später folgen die sogenannten Werkstatttage, bei denen sie sich in verschiedenen Bereichen ausprobieren dürfen. Das Ziel: Erste handwerkliche Erfahrungen sammeln. So dürfen die Jugendlichen neben der Holzwerkstatt auch in die Bereiche Kosmetik/Friseur, Elektrotechnik, Gesundheitsberufe und Bau schnuppern.

 

Im Holzbereich sorgt derweil Kammer-Ausbilder Willibald Hertwich dafür, die Jugendlichen möglichst vielfältige Erfahrungen sammeln zu lassen. Die tagesfüllende Aufgabe: Selbstständig einen Steckstuhl nach Musterplan fertigen. „Das ist durchaus eine Herausforderung, weil die Schüler sehr exakt arbeiten müssen“, erklärt Hertwich. In mehreren Arbeitsschritten schneiden sie etwa das Holz zurecht, hobeln, kürzen die Längen, bohren Löcher vor und verschrauben die einzelnen Latten schließlich mit dem Akkuschrauber. Am Ende gibt es das fertige Tagwerk mit nach Hause.

 

 

Die 13-jährigen Teilnehmer Denisa-Andreea Scurtu aus Sindelbach und Simon Braun aus Berg stehen voller Eifer an der Werkbank.
Die 13-jährigen Teilnehmer Denisa-Andreea Scurtu aus Sindelbach und Simon Braun aus Berg stehen voller Eifer an der Werkbank.

Handwerk bietet vielversprechende Perspektiven

Der Leiter des Bildungszentrums Johann Eichenseer betont die Wichtigkeit dieses

Orientierungsangebotes: „Wir wollen den Schülern ein erstes Gefühl für das Handwerk vermitteln und ihnen helfen eigene Stärken und Talente zu erkennen.“ Schließlich stünden ihnen mit einer dualen Ausbildung viele Wege offen, von zahlreichen Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, bis hin zum

Hochschulstudium. „Die Karrieremöglichkeiten im Handwerk sind so gut wie lange nicht“, so Eichenseer.

 

Auch Klassenlehrerin Rafaela Fürst betrachtet das Orientierungsangebot der Handwerkskammer als wertvoll. „Wir Lehrer haben nun mal kaum Erfahrung mit handwerklichen Berufen, deshalb ist dieser Einblick für die Schüler unerlässlich", so die Lehrerin. Die Achtklässler wissen das zu schätzen. "Das macht echt Spaß, so viele Berufe auszutesten", so deren Fazit.