Kurzvortrag und Diskussion im Museum Lothar Fischer am Donnerstag, 11.01.2018, 19.00 Uhr
Günther Frankes (1900‒1976) Ruf als Kunsthändler für moderne und »entartete« Kunst ist legendär. Neben seinem Einsatz für verfemte Künstler in der NS-Zeit verdankt sich sein Renommee auch einer über fünfzigjährigen erfolgreichen Tätigkeit als Galerist. Vor allem für die Künstler Max Beckmann (1884-1950) und Ernst
Wilhelm Nay (1902-1968) war Franke zeitlebens der wichtigste Kunsthändler.
Am Donnerstag, den 11. Januar 2018 um 19.00 Uhr hat das Museum Lothar Fischer
anlässlich der aktuellen Sonderausstellung "Max Beckmann auf der SPUR" den
Kunsthistoriker, Beckmann-Kenner und Autor der neuen Franke-Publikation, Dr. Felix
Billeter, zu einem Kurzvortrag mit anschließender Diskussion eingeladen. 2000 war
es auch Felix Billeter, der für die Staatsgalerie moderner Kunst die Ausstellung "Max
Beckmann und Günther Franke" kuratierte. Doch Günther Franke war nicht nur für
den Maler, Zeichner, Bildhauer und Hochschulprofessor Max Beckmann von großer
Bedeutung, sondern auch für die 1957 von Lothar Fischer, Heimrad Prem, Helmut
Sturm und HP Zimmer in München gegründete Künstlergruppe SPUR.
Diese Begleitveranstaltung zur Ausstellung wird sich vor allem den Fragen widmen:
Wer war Franke? Wie verhielt sich Franke während der NS-Zeit? Wie ist seine
Leistung als Galerist nach 1945 zu beurteilen? Wie entstand seine umfangreiche
Privatsammlung, die 1960 im Lenbachhaus in München ausgestellt wurde, und wie
kam es 1974 zur Stiftung von 30 Werken Beckmanns an den Freistaat Bayern? Wie
kommt es, dass ein Hauptwerk wie Beckmanns "Nacht" von 1918/19, das die
Kunstsammlung NRW 1963 von Franke erworben hat, heute unter Restitution steht?
Wie war die Zusammenarbeit von Beckmann und Franke?
Zu dieser sicherlich spannenden und lebendigen Abendverstaltung im Museum
Lothar Fischer sind alle Interessierte herzlich willkommen. Der Eintritt kostet für
Erwachsene 6 €, für Schüler/Studenten 4 €. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.