Kirche im Karsamstags-Modus

Foto: Schrödl; Der Habsberger Dekan Elmar Spöttle (Mitte) und andere Vertreter der Pastoralräume und Ordensgemeinschaften wollen "auf neue Weise Kirche sein".
Foto: Schrödl; Der Habsberger Dekan Elmar Spöttle (Mitte) und andere Vertreter der Pastoralräume und Ordensgemeinschaften wollen "auf neue Weise Kirche sein".

Bereits zum vierten Mal haben sich in Postbauer-Heng Priester, pastorale Mitarbeiter, Ordensleute und Ehrenamtliche aus den Dekanaten Neumarkt und Habsberg zu einem „Aufbruch- und Entdeckertag“ getroffen. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Ihr seid ein Segen!“

„Unsere Kirche ist derzeit in einem Zustand wie am Karsamstag: Wir erleben Wegbleiben, Desinteresse und Sterben, fühlen aber auch schon den Neubeginn“, erklärt Dekanatsreferent Christian Schrödl. Bei den Aufbruch- und Entdeckertagen kämen kirchliche Mitarbeiter zusammen, die ganz bewusst der Frage nachgehen, wo Kirche heute wächst. Der Film „Die Welt ist Gottes voll“ habe den Teilnehmern der Veranstaltung die Augen geöffnet, dass auch außerhalb von Gottesdiensten, Sakramentenvorbereitung und Gremienarbeit Begegnung mit Gott möglich und Segen erfahrbar sei. Das Erzählen von „Segensgeschichten“ stand daher im Mittelpunkt der Veranstaltung. Dass Kirche mehr ist als Pfarrei, darin waren sich die hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitglieder einig.

Festgelegt wurde auch der Termin des 5. Aufbruch- und Entdeckertages. Er findet am Samstag, 6.4.2019, in Berg statt. Bis dahin werden Kundschafterteams ausgesendet, die in den Pastoralräumen vor Ort Menschen einladen, ihre eigenen Segensgeschichten zu erzählen und von kirchlichen Aufbrüchen vor Ort zu berichten. „Wir wollen einen Perspektivwechsel und einen Mentalitätswandel“, betont Dr. Markus Oelsmann vom Organisationsteam. Helmut Enzenberger, der den Tag mit vorbereitet hat, hebt vor: „Wir müssen wieder lernen, die Frohe Botschaft Jesu so zu erzählen, dass alle sie verstehen können.“ Dabei hat der Religionslehrer am Neumarkter Ostendorfer-Gymnasium vor allem seine Schüler vor Augen.

 

„In einer kreativen Liturgie“ ganz ohne Priester, so Schrödl, wurden Oelsmann und Enzenberger zusammen mit Carolin Kissling, Michael Hruby, Peter Hiller, Pfarrer Peter Gräff und Barbara Neuber als Kundschafter in die Pastoralräume hinausgeschickt. Weitere Frauen und Männer erklärten sich außerdem bereit, in den kommenden Monaten vor Ort „aufzukreuzen“ und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Der Habsberger Dekan Elmar Spöttle, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm, fasste noch einmal zusammen: „So können wir das, was in unserer Kirche lebt und vor allem auch eine Zukunft hat, noch besser entfalten.“

Foto: Schrödl Bei einem kreativen Gottesdienst wurden Helmut Enzenberger (mit Schirm) und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kundschafter in die Pastoralräume der Region entsandt.
Foto: Schrödl Bei einem kreativen Gottesdienst wurden Helmut Enzenberger (mit Schirm) und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kundschafter in die Pastoralräume der Region entsandt.