So geht Trinkwasserschutz!

Weltwassertag: Bauern und Wasserversorger sorgen über freiwillige Kooperationsverträge für sauberes Wasser in Waldthurn

Waldthurn (bbv) – Pünktlich zum Weltwassertag am 22. März rückt die Qualität unseres Wassers in den Mittelpunkt. Ein Großteil des Wassers fällt als Regen auf Felder und Wiesen, versickert und sammelt sich dann als Grundwasser in tieferen Schichten. „Unsere Verantwortung als größter Flächennutzer nehmen wir Landwirte ernst und engagieren uns seit Jahren für Wasser- und Gewässerschutz“, sagte Ely Eibisch, Stellvertretender Präsident des Bayerischen Bauernverbandes in der Oberpfalz vor dem Weltwassertag. „Auf diesem Weg pflegen und schützen wir eine unserer wichtigsten Ressourcen.“

Das zeigt auch ein Blick in den aktuellsten Bericht des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU). Demnach erfüllen im Moment über 90 % des Grundwassers in Bayern die strengen Vorgaben für Nitrat (50 mg/l) und Pflanzenschutzmittel (0,1 μg/l). Beim Rohwasser können sogar knapp 97 % ohne weitere Aufbereitung als Trinkwasser verwendet werden. „Die Qualität des Wassers in Bayern hat sich damit weiter verbessert“, sagte Ely Eibisch vom BBV bei einem gemeinsamen Termin in der Gemeinde Waldthurn und die Bauern in der Oberpfalz zeigten, wie es um die Wasserqualität in der Region bestellt ist. „Jeder kann sich darauf verlassen, dass nur bestes und streng kontrolliertes Trinkwasser aus der Leitung kommt. Und dort, wo es lokal oder regional Probleme mit der Grundwasserqualität gibt, arbeiten wir mit allen Beteiligten zusammen, um die Ursachen zu finden und umsetzbare Maßnahmen zu ergreifen“, betont Eibisch.

 

Auch in Albersrieth arbeiten die Bauern seit vielen Jahren eng mit dem Markt Waldthurn als Wasserversorger zusammen.

 

Nach Ansicht des Leiters der Gruppe Landwirtschaft und Forsten an der Regierung der Oberpfalz, Dr. Stefan Kremb ist die Kooperation zwischen Wasserversorger und den Landwirten vor Ort der richtige Weg, um Schritt für Schritt Verbesserungen bei der Wasserqualität zu erreichen. „Darüber hinaus erwarten wir durch die strengen Vorgaben der neuen Düngeverordnung weitere positive Effekte auf die Nitratwerte im Grundwasser“, so Kremb

 

Eines der wesentlichen Ziele der Kooperationsvereinbarung in Waldthurn ist die Reduzierung der Reststickstoffgehalte nach der Ernte. Der Anbau von Zwischenfrüchten, die die Nährstoffe in ihren Wurzeln festhalten, trägt entscheidend dazu bei. „So kann der Stickstoff von der nachfolgenden Kultur aufgenommen werden und Nitrat kann nicht ins Grundwasser gelangen“, erklärt Josef Beimler, Bürgermeister von Waldthurn.

 

Einer der Landwirte ist Georg Bocka aus Irlhof. Gemeinsam mit seinen Berufskollegen trägt er in und um Albersrieth im Wasserschutzgebiet mit besonderen Bewirtschaftungsmethoden dazu bei, dass das Wasser aus der Region höchste Standards erfüllt. „Durch Zwischenfruchtanbau erreichen wir eine Reduzierung der Reststickstoffmenge im Boden nach der Ernte. Damit verringern wir die natürliche Auswaschung des Nitrats und damit eine Anreicherung im Grundwasser“, so Bocka. „Darüber hinaus wird durch die Zwischenfrüchte ein Abschwemmen der Böden durch Starkregen verhindert und die Bodenfruchtbarkeit gefördert.“

 

„Dank der Zusammenarbeit mit den Landwirten im Wasserschutzgebiet konnten wir ein weiteres Ansteigen der Nitratwerte verhindern“, bestätigt Beimler.

 

Doch das ist nur ein kleiner Teil dessen, was die Landwirte in Sachen Wasser- und Gewässerschutz leisten. „Über die Hälfte des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab bewirtschaften die Bauern im Rahmen der Agrarumweltprogramme, des Kulturlandschaftsprogramms oder des Vertragsnaturschutzes. Außerdem beteiligen sich die Bauern in der Region an zahlreichen Gewässerschutzprojekten, z. B. im Rahmen der bayernweiten Initiative boden:ständig, sagte Dr. Kremb von der Regierung der Oberpfalz

 

„Auf den Feldern arbeiten wir Bauern heute nach höchsten Standards. Und gemeinsam mit der Gemeinde Waldthurn feilen wir daran, dass wir die Qualität unseres Wassers auch weiterhin schützen und verbessern können“, ist sich Landwirt Georg Bocka sicher.