Mit „Ärzte ohne Grenzen“ im Norden Syriens

Dr. Gerresheim
Dr. Gerresheim

Dr. Götz Gerresheim, Oberarzt am Klinikum Neumarkt, war als Anästhesist mit einem chirurgischen Team der internationalen, humanitären Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ im vergangenen Dezember im Norden Syriens tätig. Er wird am 19. Juni um 19:30 Uhr in einem Bildervortrag von seiner Arbeit in diesem vom Krieg beherrschten Land berichten.

 

Der Bürgerkrieg in Syrien dauert bereits sieben Jahre und die politische Situation in der Region ist weiterhin instabil. Bis zum Ende des vergangenen Jahres konzentrierten sich die Kämpfe gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS). Dessen Hochburgen sind nun gefallen, nach der Vertreibung des IS wurde es aber nicht friedlicher im Land: In Ost-Ghuta, nahe Damaskus und in Afrin, ganz im Norden des Landes, kam es zu erneuten blutigen Auseinandersetzungen. Syrien ist längst Schauplatz internationaler geopolitischer Interessen geworden. Letztendlich leidet jedoch die Bevölkerung.

 

Vielen Menschen fehlt der sichere Zugang zu medizinischer Versorgung. Zudem haben internationale Hilfsorganisationen in einigen schwer umkämpften Gebieten des Landes keine Möglichkeiten, die notleidende Bevölkerung medizinisch zu versorgen.

Dr. Götz Gerresheim versorgte im Rahmen seiner Arbeit vornehmlich Verletzte aus Raqqa, der ehemaligen Hochburg des IS. Während der schweren Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt am Euphrat gab es für internationale Hilfsorganisationen keine Möglichkeiten, die Bevölkerung zu versorgen. Nach den Kämpfen gehörte „Ärzte ohne Grenzen“ zu den ersten, die Hilfe leisten konnten.

 

Zu diesem Zeitpunkt kehrten die ersten Binnenflüchtlinge in ihre Häuser zurück und wurden dort Opfer von nicht detonierten Sprengkörpern: Zwischen den Trümmern der Straßen und Häuser lagen nicht explodierte Munition aus den Luftangriffen, improvisierte Sprengfallen und Minen. Die chirurgischen Teams sahen sich dadurch mit stetig steigenden Patientenzahlen konfrontiert.


Dr. Gerresheim wird in einem Bildervortrag persönlich und authentisch von seiner Arbeit berichten. Vortragsort ist das Evangelische Zentrum, Kapuzinerstraße 4, Veranstalter ist das Evangelische Bildungswerk Neumarkt. Eingeladen sind alle interessierten Personen, der Eintritt ist frei.