Partnerschaftswein aus fairem Handel - Die Partnerschaft mit Drakenstein in Südafrika wird konkret

Foto: Anita Dengel / Stadt Neumarkt
Foto: Anita Dengel / Stadt Neumarkt

Beim sogenannten "Partnerschaftswein" handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stadt Neumarkt i.d.OPf. und dem Eine Welt Laden Neumarkt e.V. im Rahmen der Klimapartnerschaft mit der südafrikanischen Stadt Drakenstein. Der Eine Welt Laden Neumarkt bietet ab sofort zwei verschiedene Weine des Weingutes Bosman in Wellington, Südafrika an. Wellington ist ein Ort im Stadtgebiet Drakenstein.

Durch den Fairtrade zertifizierten Wein unterstützt der Verkauf des Partnerschaftsweins direkt die Menschen vor Ort in der südafrikanischen Partnerstadt. Mit einem Glas des „Partnerschaftsweins“ stießen die Gäste aus Drakenstein (Bürgermeister Conrad Poole, Stadträtin Lorraine Willemse und Abteilungsleiterin Lauren Waring) mit Oberbürgermeister Thomas Thumann, Stadträtin Ruth Dorner, Amtsleiter Ralf Mützel sowie mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eine Welt Ladens an. Oberbürgermeister Thomas Thumann freut sich über den aktuellen Besuch der Gäste aus Drakenstein und betonte: „Mit dem fair gehandelten Wein können wir die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Drakenstein konkret machen, denn durch den fair gehandelten Wein werden die Arbeiter und ihre Familien direkt vor Ort unterstützt.“ Ruth Dorner, Vorsitzende des Eine Welt Ladens erläuterte bei der Präsentation: „Wir haben eine besondere Beziehung zur Weinfarm Bosman, denn 2016 haben 13 Mitglieder des Eine Welt Ladens während einer privaten Südafrikareise eine Besichtigung dieser Weinfarm erleben dürfen.“ Birgitt Rupp, 2. Vorsitzende des Eine Welt Ladens ergänzt: „Wir haben konkret gesehen, welche sozialen Auswirkungen der Faire Handel dort vor Ort für die Menschen hat“. Durch den Fairen Handel konnte ein Kindergarten und eine Krankenstation mit Apotheke für die Arbeiter und deren Familie gebaut werden. Die Erfolgszahlen lassen sich sehen, denn durch die hervorragenden Bildungsmaßnahmen konnte der Teufelskreis der Armut durchbrochen werden. Die meisten Kinder machen einen exzellenten Schulabschluss und können dann weiter studieren oder eine Berufsausbildung wahrnehmen. Da zudem für die benachteiligten Bevölkerungsgruppen eine ärztliche Behandlung ein Luxus ist, bedeutet die Krankenstation für die Menschen vor Ort sehr viel. Auch die Versorgung durch Medikamente ist ein weiterer wichtiger Schritt. „Mit diesem Projekt sahen wir uns in unserem langjährigen ehrenamtlichen Engagement für den Fairen Handel bestätigt. Der Faire Handel wirkt direkt gegen Fluchtursachen und für mehr Humanität sowie eine gerechtere Zukunft.“, so Ruth Dorner. Die Klimapartnerschaft zwischen Neumarkt und Drakenstein wurde im März 2014 begründet und wird durch ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert – so auch die aktuelle Delegationsreise.


Detailinfo zum Weingut Bosman (Quelle: www.fairtrade-deutschland.de)

 

Im Schatten der Limiet Mountains am südafrikanischen Westkap liegt die Lilienfontein-Farm der Bosman Family Vineyards. Das seit acht Generationen durch Familienhand geführte Unternehmen Bosman Farming ist seit 2009 Fairtrade-zertifiziert. Die meisten der rund 260 Arbeiterinnen und Arbeiter von Bosman Farming leben auf der Fairtrade-zertifizierten Farm selbst. Es gibt fließendes Trinkwasser und eine Kanalisation, Elektrizität, eine gute Infrastruktur sowie medizinische Einrichtungen und Schulen. Fairtrade trägt zur Stärkung der Farmarbeiterinnen und -arbeiter bei. Sie haben sich im "Adama Workers Trust" organisiert. 430 Hektar Land sowie der Weinkeller wurden ihnen übertragen. Zudem hält der Adama Workers Trust Anteile an der Handelsgesellschaft. Bosman Farming zeichnet sich durch Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen aus. Verantwortung für Mensch und Umwelt: Die Fairtrade-Prämie ermöglicht den Farmmitarbeiterinnen und -arbeitern in verschiedene ökologische und soziale Projekte zu investieren, die ihnen selbst zugutekommen. Nachhaltige Anbaumethoden: Es werden nachhaltige Anbaumethoden eingesetzt, um die Umwelt zu schonen. So werden beispielsweise alle Beiprodukte des Anbaus in Komposthaufen gesammelt und im Anbau wiederverwertet. Außerdem gibt es ein Naturschutzprojekt zur Erhaltung des einheimischen Fynbos, eines der reichsten Pflanzengebiete der Welt, das es in dieser Form nur in Südafrika, am Cape Floral Kingdom gibt.