Denkmal für Kanalschäfer Karl Kämpf in Berg

Viele Ölsbacher Bürgerinnen und Bürger waren am Donnerstagnachmittag zum Ludwigskanal am Sollach gekommen, um bei der Segnung des Schäferdenkmals durch Pfarrvikar Markus Müller, das von Steinmetzmeister Herbert Weißmüller angefertigt wurde, dabei zu sein. Michael Merz war es schon seit Jahren ein großes Anliegen, dem in Berg über Jahrzehnte hinweg tätig gewesenen Schäfer Karl Kämpf eine bleibende Erinnerung zu schaffen – direkt am Ludwigskanal. Merz meinte nach der Einsegnung, Karl Kämpf sei der bescheidenste und zufriedenste Mensch gewesen, den er jemals erlebt habe. Darum sei dieser auch in der Bevölkerung respektiert und sehr beliebt gewesen.

Bernhard Schwenzl hat mit seinem Team von der Reservistenkameradschaft jetzt den Wunsch realisiert und dafür auch die nötigen Spenden erhalten. Schwenzl dankte insbesondere dem Wasserwirtschatsamt und speziell dem anwesenden Thomas Plagemann mit seinen Mitarbeitern sowie der Gemeinde Berg für die Unterstützung. Bürgermeister Helmut Himmler dankte allen am Projekt beteiligten, denn durch die Erinnerungs-Stele für Karl Kämpf habe man allen in den letzten 170 Jahren tätigen Kanalschäfern eine bleibende Erinnerung geschaffen. Der Bürgermeister berichtete von einem besonderen, letztlich aber traurigen Gespräch mit Kämpf an dessen 80. Geburtstag, als er den Schäfer fragte, warum er in seinem Leben Junggeselle geblieben sei. Der Schäfer erzählte, er habe in seinem Heimatort Uffenheim als junger Mann ein Mädchen gehabt, das er aber nicht heiraten durfte, weil die junge Frau katholisch gewesen sei. Daraufhin sei er lebenslang alleine geblieben und denke – so Karl Kämpf damals – jeden Tag vor dem Einschlafen an „sein Mädchen“.