Neues Wohnbaugebiet wird erschlossen

Foto: Franz Janka
Foto: Franz Janka

In Höhenberg laufen derzeit die letzten Arbeiten für die Erschließung eines neuen Wohnbaugebietes. Unter der Bezeichnung „Kapellenäcker II“ entsteht dort auf einem Areal von knapp drei Hektar Wohnraum für 35 Familien. Es grenzt dabei an die Straße „Zum Lengenbach“ an und liegt südlich des bestehenden Baugebietes „Kapellenäcker I“. Für Oberbürgermeister Thomas Thumann ist dies ein weiterer Baustein der zahlreichen Bemühungen der Stadt im Bereich des Wohnens. „Es ist heutzutage ein äußerst mühsames und langwieriges Geschäft, bis man Flächen erwerben kann, die wir dann zu Wohnbauflächen weiterentwickeln können“, so Neumarkts Stadtoberhaupt. 

„Aber es gibt immer wieder Grundstücksbesitzer, die mitziehen und das freut uns. Dann entwickeln wir zügig die Bauleitplanung und machen das Ganze zu Bauland. Und dann folgt umgehend die Erschließung wie hier in Höhenberg, damit wieder Familien eine neue Heimat finden können.“ Nach der Vergabe der Arbeiten sind in diesem Jahr die Verlegung der Versorgungsleitungen, der Kanalbau und der Straßenbau erfolgt. Bis Mitte November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Auch das ist wieder ein Beleg für eine zügige Umsetzung der städtischen Maßnahmen. „In unserer Stadtplanung haben wir seit April 2017 den Bauleitplan entwickelt und parallel dazu in unserem Tiefbau bereits die Planung für die Erschließung laufen lassen, damit wir keine Zeit verlieren“, betont Stadtbaumeister Matthias Seemann. „In eineinhalb Jahren vom Beginn der Bauleitplanung bis zum fertigen Baugebiet ist eine stramme Leistung und ein toller Beleg für das engagierte Arbeiten unserer Mitarbeiter im Bauamt.“ Nach der rund 1,4 Millionen Euro kostenden Erschließung kann nach der noch durchzuführenden Vermessung der Verkauf der Grundstücke beginnen und anschließend die Wohnbebauung erfolgen. „Die Liste der Interessenten beim Liegenschaftsamt der Stadt ist lang“, teilt Leitender Verwaltungsdirektor Josef Graf mit. „Diese werden wir nun nacheinander abarbeiten.“ Er weist zudem darauf hin, dass die Stadt immer wieder für weitere Möglichkeiten zur Wohnbebauung sorgt, wie z.B. mit dem neuen Gebiet in der Mövenstraße im letzten Jahr oder dem am Lährer Berg. „Dies geschieht immer dann, sobald wir genügend passende Grundstücke beisammen haben, wie eben jetzt hier in Höhenberg.“

 

Im ersten Schritt wurde die Erschließung des neuen Baugebietes „Kapellenäcker II“ mit dem Kanalbau in Angriff genommen. Entwässert wird es im Trennsystem, wobei das Schmutzwasser über die bestehende Pumpstation des Baugebietes Kapellenäcker I nach Höhenberg zum dortigen Kanalsystem transportiert wird. Das Regenwasser wird über den bestehenden Sammler des Baugebietes Kapellenäcker I in das Regenrückhaltebecken am nördlichen Ortsrand von Helena abgeleitet. „Das war schon bei der Errichtung ausreichend groß dimensioniert worden“, weist der Leiter des Kanalbauamtes Ernst Schmidt auf die Weitsicht der Stadt bei der Erschließung des Baugebietes „Kapellenäcker I“ hin, das vor rund 20 Jahren eingerichtet worden war. Insgesamt wurden rund 360 Meter Schmutzwasserkanäle DN 200 und DN 250 sowie 370 Meter Regenwasserkanäle DN 250 und DN 300 verlegt. Zudem wurden 30 Schächte eingerichtet. Für den Anschluss der Bauparzellen waren weitere 210 Meter Steinzugrohrleitungen DN 150 erforderlich. Die Kosten für den Kanalbau liegen bei rund 700.000 Euro. Anschließend hatten die Versorger Gelegenheit, ihre Leitungen zu verlegen. Dabei waren die Stadtwerke Neumarkt für die Verlegung von Gas- und Wasserleitungen zuständig, das Bayernwerk für Strom und Straßenbeleuchtung.

 

Nach dem Kanalbau und dem Verlegen der Versorgungsleitungen ging es an den Straßenbau. Das neue Baugebiet wurde dabei mit zwei neuen Straßenzügen erschlossen. Von der Straße „Zum Lengenbach“ aus wurde zum einen eine 120 Meter lange Stichstraße mit Wendehammer angelegt. Der Wendehammer hat einen Durchmesser von 18 Metern und ist somit groß genug angelegt, damit etwa auch ein zweiachsiges Müllfahrzeug dort wenden kann. Die zweite Straße mit einer Länge von 250 Metern bildet den Lückenschluss zwischen der Straße „Zum Lengenbach“ und der bestehenden Straße „Kapellenäcker“. Außerdem wurden Geh- und Radwege, Grüninseln und Längsparkstreifen in den Straßen mit angelegt. „Dabei mussten wir auch den schon existierenden Geh- und Radweg entlang der Straße ‚Zum Lengenbach‘ teilweise höhenmäßig anpassen“, ergänzt der Bauleiter im Straßenbauamt der Stadt, der für diese Baustelle zuständig ist. Die Kosten für den Straßenbau liegen bei rund 700.000 Euro, so dass die gesamten Erschließungskosten bei rund 1,4 Millionen Euro liegen.