Liebespaare spielen im Werk der Künstlerin Käthe Kollwitz eine bedeutende, immer wiederkehrende Rolle. Dabei verschwimmt die Grenze zwischen Liebe und Tod, zwischen Eros und Thanatos, häufig in den verschiedenen Darstellungen. Mal zeigt sie zwei Liebende – Mann und Frau – ganz in ihrer klassischen Definition als Paar. Oft sind es aber auch die Mutter und ihr Kind, manches Mal auch ihr totes Kind, oder der Tod selbst, der die Rolle des
Liebhabers einnimmt.
Alleine schon ihre berühmte plastische Liebesgruppe, 1916 erstmals
von ihr ausgestellt, beinhaltet weit mehr als nur deren Deutung als „Frau, die dem Mann auf
dem Schoß“ sitzt. So bezeichnete ihr Sohn Hans diese Figurengruppe einmal in einem Brief
als „Frau mit totem Kind“.
Der Vortrag spürt den verschiedenen Bedeutungsebenen der Liebespaare im Werk der
Künstlerin nach und stellt die Verbindungen zu ihrer Biographie her.
Anne Halbey, M.A. ist Kunsthistorikerin und arbeitet seit 15 Jahren im Käthe Kollwitz
Museum Köln als wissenschaftliche Mitarbeiterin und in der Kunstvermittlung. Ihre
Abschlussarbeit schrieb sie über die plastische Liebesgruppe von Käthe Kollwitz.
Eintritt: Erwachsene 6 €, Schüler 2 €. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.