Landrat betont europäische Perspektive in der Landschaftspflege

Foto: Katja Schumann, Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V.
Foto: Katja Schumann, Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V.

Ganz im Zeichen der europäischen Zusammenarbeit stand ein Treffen des litauischen Vize-Landwirtschaftsministers Venantas Griciúnas, der zu einem Besuch der BIOFACH in Nürnberg angereist war, mit Landrat Willibald Gailler, Michael Gottschalk, dem Leiter der Abteilung Kreisentwicklung, Werner Thumann, dem Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Neumarkt i.d.OPf. e.V. sowie Marie Kaerlein vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) am Dienstag, 12. Februar 2019. Wichtiges Ziel des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) ist es, den internationalen und europäischen Austausch zu forcieren, um in Kooperation mit Landwirten, Naturschützern und Politik unsere Kulturlandschaften zu erhalten, zu stärken und weiterzuentwickeln.

Minister Griciúnas sowie Mindogaus Milenis, Landwirtschaftsattaché in der litauischen Botschaft und Daiva Barkauskienė, Referentin im litauischen Landwirtschaftsministerium, besichtigten zunächst die Gansbrauerei und ließ sich von Braumeister Armin Lorenz in die Geheimnisse des Bierbrauens einweihen. Im Anschluss folgte ein Treffen mit Landrat Willibald Gailler und Geschäftsführer Timo Burger am neuen Firmensitz der Burgis GmbH, wo ein intensiver Austausch über Aspekte der Landwirtschaft, der Landschaftspflege und des Naturschutzes erfolgte. „Ich halte die internationale Perspektive im Bereich der Landschaftspflege für sehr bedeutsam“, betonte Landrat Willibald Gailler. „Für mich ist es wichtig, dass auch der Landschaftspflegeverband Neumarkt auf europäischer Ebene vernetzt ist“. Von einem intensiven gegenseitigen Austausch könne man, so der Vorstandsvorsitzende des Landschaftspflegeverbands Neumarkt i.d.OPf. e.V., in vielerlei Hinsicht profitieren.

 

Bei der folgenden Betriebsbesichtigung am neuen Burgis-Firmensitz erhielt der Minister viele interessante Einblicke zur Produktion bei Burgis sowie Informationen zu den ökologischen Maßnahmen im Betrieb und bei den Landwirten - wie beispielsweise der verpflichtenden Anlage von Blühstreifen auf den Äckern.

 

Die Gäste aus Litauen interessierten sich zudem besonders für den integrativen Ansatz der Projekte des Landschaftspflegeverbandes Neumarkt i.d.OPf., der die Belange von Landschaftspflege und Naturschutz immer mit Aspekten der Umweltbildung, der Naturerfahrung und des naturbetonten Tourismus verbindet. Landrat Willibald Gailler hob die erfolgreiche Regionalmarke „Juradistl“ hervor, an der sich der litauische Minister sehr interessiert zeigte. Die steigenden Verkaufszahlen bei Juradistl-Lamm, Juradistl-Weiderind und Juradistl-Apfelschorle belegten eindrucksvoll, dass die Menschen immer mehr Wert auf nachvollziehbare Herkunft und kontrollierte Qualität ihrer Nahrungsmittel legten. „Wir schätzen den Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. wegen seines Erfahrungsschatzes und Vorbildcharakters als internationalen Beratungspartner sehr“, betonte Marie Kaerlein vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL). Nachdem der Landschaftspflegeverband Neumarkt bereits im Auftrag des Umweltbundesamtes an einem Beratungshilfeprojekt für die rumänischen Karpaten maßgeblich mitwirkte, wird er sich nun im Rahmen von „Landcare Europe“ auch an einer Zusammenarbeit mit Litauen beteiligen.

Hintergrund:

Die Initiative Landcare Europe als Bündnis von Landwirten, Naturschützern und lokalen Politikern will in den ländlichen Regionen Europas die Umweltleistungen der Bauern besser honorieren, die biologische Vielfalt stabilisieren und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Das Netzwerk umfasst Partner in den Niederlanden, Deutschland, Polen, Österreich, Rumänien, Spanien, Luxemburg, Schottland, Island und Litauen. Das kennzeichnende Merkmal von Landcare Europe ist die gleichberechtigte und freiwillige Zusammenarbeit von Landwirten mit Umweltverbänden und Kommunalpolitikern in ländlichen Regionen. Die Landwirte bekommen dadurch mehr Rückhalt in der Bevölkerung und die Naturschützer erreichen im Konsens mit den Landnutzern viel mehr als im Streit.