4. Musikerstammtisch des K3-Kulturvereins am 21. Februar im Casino der Flugsportfreunde

Fotos und Grafik: Egbert Schwab
Fotos und Grafik: Egbert Schwab

„Bald müssen wir den Stammtisch in der Jura-Halle halten!“ – zu diesem Ausruf ließ sich ein Teilnehmer am letzten K3-Musiker-Stammtisch hinreißen. Tatsächlich war das Casino der Flugsportfreunde am Neumarkter Flughafen „gut gefüllt“! Dieser Örtlichkeit will man aber dennoch treu bleiben, denn, auch wenn’s mal etwas eng wird, bietet er optimale Voraussetzungen, mal von den netten Vereins-Wirtsleuten ganz abgesehen.

 

Dass Musiker auch mal etwas lauter sein können, auch wenn nicht großartig verstärkt wird, war schon Wilhelm Busch bewusst, als er formulierte: „Musik wir störend oft empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden.“ Das ist hier überhaupt kein Problem, denn das Vereinslokal öffnet an diesem Abend ausschließlich für die Musiker und ihre Zuhörer. Der Parkplatz vor der Haustür erspart weites Schleppen der mitgebrachten Instrumente, und zu den Autos muss am Ende der Veranstaltung keiner schweigend schleichen, weil in unmittelbarer Nähe keine Wohnungen sind. Und nicht zuletzt wird das Getränkeangebot der Lammsbrauerei zu konkurrenzlos günstigen Preisen angeboten.

Dass es keine Bühne gibt, wird inzwischen von keinem der Teilnehmer mehr bedauert, ist doch das ganze Lokal die Bühne, und spontanes Miteinander-Musizieren ist so viel leichter, keiner muss eine Rampen-Angst überwinden, und kein allzu Eifriger muss von der Bühne gezerrt werden, weil ein Anderer einfach mit einem neuen Stück anfangen will und kann.

So hat sich das von Anfang an vorgesehene Konzept – spontanes Musizieren ohne Setlist und Moderation – ganz von selbst durchgesetzt, es wird musiziert, gesungen oder auch nur zugehört, der Ablauf ist immer überraschend, wie auch die spontane Ensemblebildung. Gitarren sind fast immer dabei, Geige, Saxophon, Banjo, Bluesharp und natürlich die diversen „Quetschn“, chromatisch oder diatonisch. Und so bunt wie das Instrumentarium ist auch die Musikauswahl. Dem Landler folgt ein Blues, darauf ein alter Schlager, eine Rock-Pop-Ballade oder dazwischen auch mal ein Volkslied. Dass ein paar Spezialisten, die nur ihre spezielle Musik spielen und hören wollten, nicht mehr kommen, tut dem Ganzen keinen Abbruch, im Gegenteil, die Zahl derer, denen gerade die Mischung gefällt und die genügend Toleranz aufbringen, auch mal die Grenzen der eigenen Musik-Vorlieben zu überschreiten, wiegt das locker auf.

Ein paar Funk-Mikros würden das durch den zwangsläufig häufigen Standortwechsel der Gesamgsmikrofone bedingte Kabelchaos vermeiden helfen. Der K3-Förderverein will sich darum kümmern, hier werden aber auch Spenden gerne angenommen. So hat schon einer der Musiker ein nicht mehr benötigtes Mischpult gespendet, das beim letzten Stammtisch bereits gute Dienste leistete.

Deshalb haben die Organisatoren auch keine Angst, dass am 3. Donnerstag im Februar, dem 21., keiner kommt, weil da Altweiberfasching ist. Nicht nur, weil es keinen Maskenzwang gibt, sondern auch, weil miteinander musizieren doch der (fast) schönste Zeitvertreib ist, den sie sich vorstellen können.