Volksbegehren „Artenvielfalt – rettet die Bienen!“ – Endergebnis in der Gemeinde Berg: 20,5 Prozent

Das Volk als Gesetzgeber

In Bayern – unserem Lebensraum – gab es 506 Wildbienenarten, 40 davon gelten inzwischen als ausgestorben. Etwa die Hälfte der verbliebenen 466 Arten ist vom Aussterben bedroht. Ebenso dramatisch ist die Situation bei Honigbienen. Manche Bürger nehmen solche Entwicklungen gleichgültig hin – andere wollen sie durch bessere Naturschutzgesetze stoppen. Das kann in Bayern der Bayerische Landtag, aber die Verfassung des Freistaates Bayern hat auch dem Volk die Möglichkeit der Gesetzgebung eingeräumt. Das Instrumentarium hierfür ist das Volksbegehren.

Vom 31. Januar bis zum 13. Februar haben sich weit mehr als die erforderlichen zehn Prozent der Wahlberechtigten in Bayern in den Rathäusern für das Volksbegehren eingetragen. Somit ist die Initiative der ÖDP ein gewaltiger Erfolg. Man brauchte rund eine Million Stimmberechtigte für das nunmehr erfolgreiche Volksbegehren.

 

Artenvielfalt erhalten – es geht nicht nur um Bienen!

Gemäß einer Studie des Entomologischen Vereins Krefeld von 2018 sind in Deutschland in den letzten Jahrzehnten drei Viertel der Fluginsekten verschwunden. Auch der drastische Rückgang bei Insekten, Amphibien, Reptilien, Fischen, Vögeln und Wildkräutern ist wissenschaftlich nachgewiesen!!!

 

Viele Menschen in unserem Land wollen diesen Raubbau nicht weiter hinnehmen. Wer gibt uns Menschen – wir sind nur eine Spezies auf unserem Erdball – eigentlich das Recht, so brachial und rücksichtslos mit der „Schöpfung“ umzugehen? – Niemand!

 

Verbesserter Naturschutz

Jetzt wird es wesentliche Verbesserungen beim Naturschutz in Bayern geben: Wiederherstellung zerstörter Natur- und Lebensräume, Ausweitung der Bio-Landwirtschaft, erweiterten Gewässerschutz, Blumenwiesen etc., Schutz von Hecken und Feldgehölzen, Schaffung von Biotop-Verbünden, drastische Einschränkung von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden.

Die Oberste Naturschutzbehörde in Bayern wird verpflichtet, dem Landtag und damit der Öffentlichkeit jährlich einen Bericht zur Lage der Natur vorzulegen.

 

Das erfolgreiche Volksbegehren hat über das konkrete Anliegen hinaus sicher auch das Bewusstsein für einen veränderten Umgang mit unseren Lebensgrundlagen geschärft. Vielleicht stehen wir sogar an einer Zeitenwende zumindest in Bayern.

 

Im Rathaus der Gemeinde Berg am Sophie-Scholl-Platz haben sich vom 31.1. bis 13.2. 2019 1.248 der 6.098 stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger in die Unterstützungslisten eingetragen. Das sind stattliche 20,5 Prozent.