Wichtige Vorkehrungen für den Ernstfall-Aufklärung durch Experten

v.l.: Maximilian Kühlwein, Landrat Willibald Gailler, Dr. Harald Müller, Gertrud Heßlinger, Klaus Schubert, Dr. Ingrid Schwarz-Aldorf, Dr. Dietmar Wittek, Dr. Suanne Vogel,Bernhard Schinner, Martina Deinhardt und Martina Edlbacher; Foto: Violetta Paprotta
v.l.: Maximilian Kühlwein, Landrat Willibald Gailler, Dr. Harald Müller, Gertrud Heßlinger, Klaus Schubert, Dr. Ingrid Schwarz-Aldorf, Dr. Dietmar Wittek, Dr. Suanne Vogel,Bernhard Schinner, Martina Deinhardt und Martina Edlbacher; Foto: Violetta Paprotta

Jeder von uns kann jeden Tag in diese Situation geraten: Durch einen Unfall oder eine Krankheit ist man plötzlich nicht mehr in der Lage, selbst Entscheidungen zu fällen. Darüber denkt niemand gerne nach, aber man sollte Vorkehrungen für diesen Zeitpunkt treffen. Nicht zuletzt, um seine Angehörigen zu entlasten. Die Katholische Erwachsenenbildung und das Evangelische Bildungswerk bieten deshalb erneut eine Veranstaltungsreihe an, bei der Experten über Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsrecht aufklären. Begriffe, die laut Bernhard Schinner, Leiter der Caritas-Kreisstelle Neumarkt, von vielen durcheinander gebracht werden. „Hier ist Aufklärung nötig“, sagt Bernhard Schinner.Zusammen mit Sozialpädagogin Gertrud Heßlinger von der Betreuungsstelle wird Bernhard Schinner über Vorsorgevollmachten informieren. „Das wird relevant, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, unsere Angelegenheiten selbst zu regeln“, sagte Gertrud Heßlinger. Eine gültige Vorsorgevollmacht ersetze eine Betreuung.Über Letztere wird hingegen Dr. Harald Müller, Direktor des Amtsgerichts Neumarkt, sprechen. Wer ist alles an einem Betreuungsverfahren beteiligt? Wer wird Betreuer? Hat der Betroffene ein Mitspracherecht? Auf solche Fragen wird Dr. Harald Müller eingehen. Ein weiteres Ziel des Abends wird es sein, ehrenamtliche Betreuer zu gewinnen. Denn das kann laut Müller eine „erfüllende Tätigkeit“ sein. Zumal freiwillige Betreuer nicht allein gelassen werden, sondern beispielsweise durch Vereine wie „Die Brücke“ Unterstützung bei ihrer wichtigen Aufgabe erhalten.

„Am besten eigene Worte finden“: Zum Thema Patientenverfügung kommen mit Dr. Susanne Vogel, Dr. Ingrid Schwarz-Aldorf und Dr. Dietmar Wittek drei Mediziner zu Wort. Dabei ist es laut Susanne Vogel, Leiterin der Abteilung Palliativmedizin am Klinikum, vor allem bedeutsam zu ergründen, was jedem einzelnen wirklich wichtig sei. „Hier geht es um Entscheidungen auf der Endstrecke einer Krankheit“, sagte sie. „Wir möchten die Menschen so gut wie möglich betreuen.“Dietmar Wittek, Leiter des Ethikforums am Klinikum Neumarkt, rät dazu, eigene Worte für eine Patientenverfügung zu finden. Das sei besser, als eine Liste abzuhaken oder Textbausteine zu verwenden. Auf diese Weise sei für die Ärzte der tatsächliche Wille des Patienten leichter zu erkennen und in dessen Sinne umzusetzen. Wichtig sei darüber hinaus, sich rechtzeitig mit der Patientenverfügung zu beschäftigen. „Denn wir alle sterben irgendwann“, sagte Ingrid Schwarz-Aldorf, Fachärztin für Allgemein- und Palliativmedizin, bei der Patienten oft Rat suchen.Letztlich geht es bei allen Themen dieser Vortragsreihe nicht nur um einen Menschen allein. „Es geht auch um eine Entlastung für die Angehörigen in einer schweren Situation“, machte KEB-Geschäftsführer Klaus Schubert deutlich. Landrat Willibald Gailler betonte die Bedeutung der Veranstaltung für die Menschen im Landkreis. „Das betrifft uns alle.“Die Vorträge im Landratsamt waren im vergangenen Jahr hervorragend besucht. Es empfiehlt sich deshalb, rechtzeitig zu kommen und sich einen Platz zu sichern. Einlass ist ab 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Termine jeweils im Neumarkter Landratsamt:

  • „Das Betreuungsrecht - Was ist das?“ 13. März, Beginn: 19 Uhr
  • „Die Vorsorgevollmacht - Informationen aus erster Hand“ 20. März, Beginn: 19 Uhr
  • „Die Patientenverfügung - selbstbestimmt in schweren Zeiten“ 27.03. Beginn: 19 Uhr