„Das hat nichts mit Spiritismus oder Schamanismus zu tun“, betonte Velburgs erster Bürgermeister Bernhard Kraus bei der Einweihung eines Wanderwegs, der unter dem thematischen Motto „Kraftorte“ steht. Zwar klingt dieser Begriff durchaus nach der weiten Welt der Esoterik, doch letztendlich kann man das Ganze auch recht weltlich betrachten – so ziemlich jeder Landkreisbewohner dürfte schließlich einen Ort haben, an dem er regelmäßig Kraft tankt. Sei es nun der Garten, das Sofa, die Sauna oder womöglich der Stammtisch im benachbarten Wirtshaus.
Zu „neuen“ Lokalitäten, an denen sich Geist und Körper regenerieren können, lädt nun die Stadt Velburg gemeinsam mit dem Regionalbündnis „Quellenreich“ ein. Der letzte Woche vorgestellte Wanderweg führt vom Parkplatz unterhalb der Burgruine entlang eines Walderlebnispfades zur Wallfahrtskirche St. Wolfgang. An fünf ausgesuchten Stationen werden Übungen empfohlen, welche den Stresspegel weiter senken sollen. Dabei hilft das eigene Smartphone bzw. der Mp3-Player. Über das Internet kann man sich kostenlose Audio-Dateien herunterladen, welche gesprochene Anleitungen zur Entspannung und Meditation an den fünf Kraftorten liefern. Das Konzept für die Übungen wurde von der Firma Metratrain erstellt, wobei es natürlich jedem Wanderer selbst überlassen ist, ob er auf die zugegebenermaßen doch leicht „entrückt“ klingenden Tonaufzeichnungen zurückgreift oder nur das markante Hohlloch in der Felsgruppe oder die uralte Buche am Wegesrand als Inspiration für Momente innerer Ruhe hernimmt.
Vom letzten Kraftort St. Wolfgang führen dann Schotterwege wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die gesamte Strecke ist rund 5 Kilometer lang und für trittsichere Wanderer mit gutem Schuhwerk geeignet. Kletteraffine können sich an einer der Stationen sogar in eine Keltenhöhle wagen. Die reine Gehzeit (ohne Übungen) beträgt rund eineinhalb Stunden. Weitere Infos und die Tondateien sind unter www.kraftort-wanderung-velburg.de abrufbar.