Fachkräftemangel trotz Konjunkturschwäche

IHK-Fachkräftemonitor: Der Region fehlen aktuell 12.000 Fachkräfte

REGENSBURG. Die schwächelnde Weltwirtschaft schlägt noch nicht auf den Arbeitsmarkt in der Region durch. In der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim fehlen über alle Branchen hinweg rund 12.000 Fachkräfte, meldet der IHK-Fachkräftemonitor Bayern. „Den Firmen in der Region fehlen nach wie vor die passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Dr. Jürgen Helmes. „Dadurch entgeht der heimischen Wirtschaft allein 2019 eine Wertschöpfung von 1,8 Milliarden Euro. Das entspricht einer nicht realisierten Bruttowertschöpfung von 3,9 Prozent.“

Die Zahlen der IHK kann Ralph Schwarzfischer, Geschäftsführer der Mech-Tron GmbH aus Roding im Landkreis Cham, nur bestätigen: „Es ist nach wie vor in einigen Bereichen anspruchsvoll, Mitarbeiter mit den Fähigkeiten und Qualifikationen zu finden, die wir brauchen.“ Nach wie vor sind in vielen Unternehmen die Auftragsbücher voll, aber es fehlen Leute, die diese schnell abarbeiten könnten. Zum Großteil mangelt es an Fachkräften mit einer beruflichen Qualifizierung. „Besonders schwierig ist die Situation im technischen Bereich“, ergänzt Schwarzfischer. Laut IHK-Fachkräftemonitor fehlen die meisten Mitarbeiter in Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen, in der technischen Entwicklung, Konstruktion und Produktionssteuerung.

 

Gegen Fachkräftemangel kann man etwas tun

Wie sich der Arbeitsmarkt in naher Zukunft entwickeln wird? Bis zum Jahr 2025 sinkt die Zahl erwerbstätiger Fachkräfte in der Region voraussichtlich von derzeit 472.000 auf 436.000. „Selbst wenn in den nächsten Jahren konjunkturbedingt mit einem niedrigeren Wachstum zu rechnen wäre, bleibt die Fachkräftesicherung eine Herausforderung für die Firmen in der Region“, so Helmes. Durch den demografischen Wandel steigt die Altersstruktur der Menschen in der Region und damit sinkt wiederum die Zahl der Erwerbstätigen. Abfedern können die Firmen den demografischen Wandel, wenn sie in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter in allen Altersstufen investieren. Darüber hinaus lohnt es sich, neue Personengruppen für den Betrieb zu gewinnen, etwa bisher nicht berufstätige Frauen oder ältere Menschen. Nicht zuletzt steckt aus Sicht der IHK in der Einwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland großes Potenzial.

 

IHK-Fachkräftemonitor Bayern

Das frei zugängliche Online-Tool „IHK-Fachkräftemonitor Bayern“ prognostiziert Angebot und Nachfrage von Fachkräften bis 2030 für Berufsgruppen, Branchen und bayerische Regionen.

www.ihk-fachkraeftemonitor-bayern.de