Thementisch in der Stadtbibliothek unter dem Motto: „Die Welt verändern?“

Bereits das Plakat der Stadtbibliothek Neumarkt zur Themenausstellung im Monat September zeigt optisch worum es geht: „Die Welt verändern“. In der angebotenen Buchauswahl im Eingangsbereich der Bibliothek wird als Schwerpunkt gesetzt, was man als Einzelperson tun kann, um die Umwelt zu schützen. Das erste Buch dazu beschäftigt sich – fast möchte man angesichts der aktuellen Diskussion sagen: natürlich - mit der 16-jährigen Klima-Aktivistin Greta Thunberg, der Initiatorin der Bewegung „Fridays for Future“, die besonders unter jungen Leuten für Furore sorgt.

In „Szenen aus dem Herzen“ erzählt Greta nicht nur ihre Lebensgeschichte bis zu ihrem 1. Schulstreik im Jahr 2018, sondern auch die ihrer Familie. Dieses Buch wird auch als Hörbuch in der Bibliothek angeboten. Konkrete Beispiele dafür, wie bereits Kinder und Jugendliche einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit leisten können, liefert der Titel „Every Day for Future“. Weitere Tipps bietet außerdem Janine Eck in ihrem Buch „100 Dinge, die Du für die Erde tun kannst“ an.

 

Während die beiden genannten Sachbücher sich eher an jüngere Leser richten und ein weites Feld abdecken, beschäftigt sich „Besser leben ohne Auto“ konkret mit der Idee, auf dieses zu verzichten. Ein Übungsprogramm soll die Trennung vom Auto erleichtern, und der Verein „autofrei leben!“ stellt die finanziellen und gesundheitlichen Vorteile der alternativen Bewegungsmöglichkeiten dar. Dass man generell auf vieles verzichten kann, ohne entscheidend an Lebensqualität einzubüßen, beschreibt Lina Bachmann in ihrem Ratgeber „Einfach leben“. Dabei umfassen ihre Anregungen für einen minimalistischen Lebensstil die Bereiche Wohnen, Mode, Körper und Lifestyle. Wie das konkret im Bereich des Wohnens aussieht, macht Julia Seidl in ihrem Buch „Kleines Zuhause – große Freiheit“ anhand von Reportagen über zehn Menschen deutlich, die sich bewusst für einen minimalistischen Lebensstil in einem kleinen Zuhause entschieden haben.

 

Zum Einfluss der Mode auf die Umwelt sind zwei Bücher zu nennen: Kirsten Brodde berät in ihrem Ratgeber „Einfach anziehend“ die Leser, wie man eine nachhaltige und reduzierte Garderobe zusammenstellt, z.B. durch Einkäufe im Secondhand-Laden, das „Umstylen“ vorhandener Kleidung oder auch durch Tausch- und Leihbörsen, die sich im Internet ja bereits einiger Beliebtheit erfreuen. Ihr Ziel ist, dass möglichst nichts neu gekauft wird. Überdies informiert sie darüber, wie man Kleidung flicken, umgestalten und pflegen kann. Hinweise darüber, woran man Öko-Mode erkennt und wo man sie erwerben kann, runden das Ganze ab. Mit dem zweiten Buch zum Thema, „The true Cost – Der Preis der Mode“ wird ein anderes Ziel verfolgt: Dem Leser soll klar vor Augen geführt werden, unter welchen Umständen Billigkleidung hergestellt wird und wie die Ausbeutungskette aussieht, die dahinter steckt. Dies wird kontrastiert mit der Glamourwelt der Modeindustrie.

 

Die Umwelt schonen kann man auch bei der Ernährung, indem man hauptsächlich auf regional produzierte Lebensmittel zurückgreift. Wie das auf lokaler und regionaler Ebene organisiert werden kann, beschreibt Valentin Thurn in seinem Buch „Genial lokal“. Dass die Massentierhaltung für die Fleischproduktion der Umwelt und den Tieren schadet, weiß mittlerweile wohl jeder. Was daran falsch läuft und wie eine verantwortungsvolle Landwirtschaft aussehen soll, die das Tierwohl berücksichtigt, erfährt der interessierte Leser in Sophie Schweisfurths Buch „Das geht so nicht weiter!“. Dass man auch als Selbstversorger sein Scherflein zu einer bewussten und umweltschonenden Ernährung leisten kann, ist Thema von „Wohllebens Anleitung für Selbstversorger: Nachhaltiges Wissen über Garten und Stall“, verfasst vom Autorenpaar Miriam und Peter Wohlleben. Beide haben mehr als 25 Jahre Erfahrung damit, wie man sich selbst versorgen kann und dabei auch Tiere artgerecht hält.

 

Nicht fehlen darf beim großen Thema „Umwelt“ natürlich das Stichwort „Plastik“. Zwei Sachbücher liefern Anregungen dazu, wie man möglichst plastikfrei leben kann, nämlich Christoph Schulz‘ Ratgeber „Plastikfrei für Einsteiger“ und das sogenannte „Plastiksparbuch“. Neben allgemeinen Vorschlägen wie „ablehnen, reparieren, umgestalten, selber machen“ gibt es, v.a. im „Plastiksparbuch“ auch neue und sehr konkrete Ideen dafür, wie man die gute Absicht in die Tat umsetzen kann. So kann man das Buch als Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben bezeichnen.