Kastler Kunsttage 2019

Bei den Kastler Kunsttagen im Herbst sind im Steinstadel Werke von vier Künstlern zu sehen. Bei der siebten Auflage sind dabei: Bilder von Karin Allar, Papierkunst von Helene Tschacher, Beton-Objekte von Wolfgang Bittner und Holz-Skulpturen von Michael Pickl. Am Freitag, 27. September, ist um 19 Uhr die Vernissage, die Ausstellung ist bis 13.Oktober an den Wochenenden und am Tag der deutschen Einheit geöffnet.

Allar_Karin_Philadelphia
Allar_Karin_Philadelphia

Vier ganz unterschiedliche Künstler haben die Kastler Kunsttage-Macher versammelt. Karin Allar aus Neumarkt stellt in ihren Arbeiten den Menschen in den Mittelpunkt, sagt sie: Beobachtungen im Alltag sind es oft, besondere Momente. In ihrem Atelier gestaltet sie diese inneren Schnappschüsse, mit Acrylfarben auf großformatige Leinwand. Zu sehen sind Menschen im Café und unterwegs, dynamisch oder nachdenklich, oft mit dem Rücken zum Betrachter - wichtig ist das Lebensgefühl, das diese Szenen transportieren. Allar ist Jahrgang 1964, studierte an der freien Akademie Faber-Castell und lebt und arbeitet in Neumarkt. Sie ist Künstlerin im Galerieprogramm Kunst Herrmann in Neumarkt.

 

Helene Tschacher erschafft aus Papier ganz unterschiedliche Werke: organisch geformte Wellen, Schmuck oder Objekte, die wie Organismen anmuten. Für sie ist „Gedrucktes immer noch eine wichtige Informationsquelle, doch gelesen hat es meistens seinen Zweck erfüllt und wird entsorgt“. In Tschachers Arbeiten wird „Gedrucktes von seiner Funktion befreit“, sagt sie, sie achtet auf Papierqualität, Typografie, Farbigkeit. Durch ihre Bearbeitung des Materials eröffne sich eine andere Seh- und Nutzungsgewohnheit. „Die Informationen bleiben wenn sie auch in den Windungen, Schichtungen, Verklebungen verborgen sind.“

 

Sie kam 1955 in Höchstädt in bayerisch-Schwaben zur Welt, wurde Fachlehrerin und arbeitet seit 1990 in ihrer eigenen Papierwerkstatt. Den Meistertitel als Buchbinderin erwarb sie 1997. Ihre Arbeiten waren bei internationalen Ausstellungen zu sehen, von Taiwan über Kanada bis Australien.

Bittner_Wolfgang_Stufen
Bittner_Wolfgang_Stufen

Wolfgang Bittners Materialien sind Beton und Papier. 1947 wurde er in Plauen geboren und lebt in Leipzig. Er studierte Architektur in Dortmund und ist seit 1997 freier Künstler. Auf der Oberfläche der Objekte sind Spuren von Schalungen und Wasser zu sehen, Luftblasen, Schlieren. In seinen Skulpturen begegnet der Betrachter „bekannten Elementen wie Treppen, Brüstungen, Durchgängen, Rampen, Öffnungen“, sagt Bittner, doch die Elemente seien „maßstabslos angeordnet, eine surreale Wirklichkeit entsteht“. Bittner sollte schon 2018 bei den Kastler Kunsttagen ausstellen, musste aber wegen einer Erkrankung kurzfristig absagen und ist stattdessen heuer dabei.

 

Der Bildhauer Michael Pickl lebt mit seiner Familie in Kastl. Er arbeitet mit Holz, und sein Thema ist der Mensch. Mit einer von ihm entwickelten Technik sind die Skulpturen farbig gefasst. Manchmal porträtiert er Menschen, denen man auf der Straße begegnen könnte, ihre Körperhaltung entspannt und klar. Oft sind es aber auch meditative, in sich ruhende Personen, mit geschlossenen Augen. Im Wechselspiel aus grober und feiner Bearbeitung entstehen Figuren mit besonderer Ausdruckskraft. Dazu Pickl: „Die Bildhauerei ist meine Form der Sprache mit der es mir möglich wird auszudrücken, was sonst für mich unmöglich wäre.“

 

Pickl besuchte die Berufsfachschule für Holzbildhauerei in Oberammergau und die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seit 2005 ist er freischaffend tätig.

 

Die Ausstellung im Steinstadel in Kastl an der Brauhausgasse ist geöffnet am 28./29. September, am 3., 5. und 6. Oktober jeweils von 14 bis 18 Uhr und am 12. und 13. Oktober von 11 bis 18 Uhr.

 

Am Wochenende 12. und 13. Oktober, jeweils von 11 bis 18 Uhr, öffnen zusätzlich drei Kastler Künstler ihre Ateliers: Wer möchte, kann bei Lichtobjekt-Künstler Stefan Stock, Hainthalstraße 38, und Michael Pickl im Atelier in der Hohenburger Straße 15 vorbeischauen oder die Fotos von Georg Pickl im Schaufenster in der Hohenburger Straße 13 betrachten.