Biodiversitäts-Unternehmerstammtisch wirbt für blühende Betriebe

Fotoautor: Agnes Hofmann, Landschaftspflegeverband Neumarkt
Fotoautor: Agnes Hofmann, Landschaftspflegeverband Neumarkt

Beim Unternehmerstammtisch, der diesmal am Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum zu Gast war, drehte sich diesmal alles um den „Blühenden Betrieb“. Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands, begrüßte die Teilnehmer und brachte zum Ausdruck, wie sehr man mit diesen Zusammenkünften der Zeit voraus sei.

 

Fotoautor: Agnes Hofmann, Landschaftspflegeverband Neumarkt
Fotoautor: Agnes Hofmann, Landschaftspflegeverband Neumarkt

Seit mittlerweile sieben Jahren treffen sich auf Einladung der Neumarkter Lammsbräu, des Landschaftspflegeverbands Neumarkt und der Ökomodellregion Vertreter regionaler Unternehmen in geselliger Atmosphäre, um sich über die Themen Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Artenschutz auszutauschen. Viele tolle Praxisbeispiele konnten die Unternehmen dabei bereits selbst vorstellen. Heute ist das Thema Biodiversität in aller Munde und es ist mittlerweile anerkannt, dass dies eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Was speziell die Betriebe beitragen können, darum geht es bei diesem ganz besonderen Stammtisch.

Und da dies eine ganze Menge ist, warben Werner Thumann zusammen mit Mitarbeiterin Agnes Hofmann für den Wettbewerb „Blühender Betrieb“, der im Rahmen des Blühpakts Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ins Leben gerufen wurde. Mit dem Motto „Jeder darf. Jeder kann. Jeder sollte.“ werden Betriebe aufgerufen, das Betriebsgelände naturnäher, und blüh- und insektenfreundlicher zu gestalten. Wer bestimmte Kriterien erfüllt, kann sich dann über die Auszeichnung „Blühender Betrieb“ freuen, die vor kurzem die Neumarkter Lammsbräu als erster Betrieb in Bayern erhielt. War ehemals vielleicht der gepflegte Rasen die Visitenkarte eines Firmensitzes, so sind heute Blühstreifen gefragt und anerkannt.

Bei einem Rundgang über das Außengelände des Umweltbildungszentrums gaben Werner Thumann, Agnes Hofmann sowie Georg Knipfer vom Landesbund für Vogelschutz viele Anregungen, wie man, oft schon mit ganz einfachen Maßnahmen, viel für den Artenschutz beitragen kann. Eine der wichtigsten Maßnahmen für den Artenschutz ist die Einsaat und extensive Pflege von artenreichem Grünland. Am Umweltbildungszentrum werden große Teile der Wiese nur 2mal im Jahr gemäht. Jährlich wechselnde Streifen bleiben über den Winter stehen und bieten so Überwinterungsmöglichkeiten für viele Insekten. Auf besonderes Interesse stießen die als Holzstelen ausgebildeten Vogelnisthilfen. In mehreren Stockwerken können hier verschiedene Vogelarten Brutmöglichkeiten finden. Gibt es am Firmengelände wenig Möglichkeiten zum Anbringen von Vogelnistkästen, so kann diese Niststele eine gute Alternative bilden. Mit in die Fassade integrierte Fledermauskästen oder kleinen Maßnahmen bei einer Holzverkleidung können, oft ohne großen Aufwand, wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten für viele heimische Fledermausarten geschaffen werden.

Durch viele Beispiele angeregt, hofft man nun, dass die eine oder andere Idee auf den Firmengeländen auch umgesetzt wird. Damit die Maßnahmen auch fachlich richtig umgesetzt werden, stehen der Landschaftspflegeverband oder auch die Kreisgruppe des Landesbund für Vogelschutz gerne beratend zur Seite.