Mit der BI auf Trassenwanderung

Der Höhenvergleich ist eine Simulation der BI Forst - Verena Köhler.
Der Höhenvergleich ist eine Simulation der BI Forst - Verena Köhler.

Ein Bericht von Beate Meckler und Gerhard Löckler (Sprecher der BI Forst).

 

Großes Erstaunen setzte bei den mehr als 120 Teilnehmern der Trassenwanderung der Bürgerinitiative Forst gegen die Hochspannungs-Übertragungsleitung P53 (Juraleitung) ein, als sie mit den Bildern und der optischen Darstellung der geplanten Trasse konfrontiert wurden. So zeigte der Blick vom Forster Buck in Richtung Reichertshofen, dass die geplanten Mastenhöhen sogar den Buchberg optisch überragen würden. Da bei der Überquerung von Senken durchaus bis zu 99 m hohe Masten ins Spiel kommen, ist dieses Szenario also genauso denkbar.

 

Forst wäre, je nach Trassenführung, einmal im Norden oder einmal im Süden von der Stromtrasse betroffen. Dabei sind bei einer Masthöhe von ca. 70 m Fundamente von 12x12m notwendig. Ein gigantischer Flächenverbrauch, denn alle 300m bis 400m muss so ein Mast stehen. Dabei dient diese Trasse, die von Raitersaich über Ludersheim durch den Landkreis Neumarkt bis nach Altheimführen soll nicht einmal der Versorgung unserer Bürger vor Ort, sondern nur der Übertragungsleitung des Stroms von Nord nach Süd. Bei garantierten Renditen von 6,91% möchte sich dieses Geschäft natürlich kein Investor kaputt machen lassen. Die Investoren interessiert dabei auch nicht, dass unsere Umwelt stark beeinträchtigt wird, dass Häuser und Grundstücke dadurch an Wert verlieren, und dass Mensch und Tier durch die bisher nicht ausreichend erforschten Strahlungsbelastungen stark betroffen sein werden. Ebenso werden Landwirte und auch Gemeinden in ihrer Freiheit, Entscheidungen zu treffen, stark eingeschränkt.

 

Die BI Forst versuchte mit Hilfe von vier Stationen interessierte Bürger auf diese Missstände hinzuweisen und stand mit Informationen zur Verfügung. Höhen und Breiten der benötigten Masten und Schneisen und der Platzverbrauch für die Fundamente wurden optisch dargestellt.

 

Erfreulich war auch das Interesse von Bürgermeister Brandenburger (Frei Wähler) und seinem Herausforderer Stefan Kratzer (CSU). In der nächsten Amtszeit werden unsere Kommunalpolitiker zum entsprechenden Zeitpunkt ein Gutachten zur Juraleitung-P53 abgeben müssen. Wir Bürger brauchen bei der Umsetzung einer Energiewende hin zu 100% erneuerbaren Energien die Unterstützung der Politiker. Der Landkreis Neumarkt schafft heute schon über 80 % seines Strombedarfs aus regenerativen Quellen zu erzeugen. Sengenthal verbrauchte im Jahr 2018 8,5 Mio KWh, erzeugte aber im gleichen Zeitraum 28,5 Mio KWh. Es geht noch mehr, aber es müssen auch andere Gemeinden ihre Hausaufgaben machen. Auch ohne die Juraleitung-P53 wird nirgendwo im Landkreis das Licht ausgehen. Im Gegenteil, diese Stromtrasse Juraleitung-P53 verhindert eine Energiewende hin zu CO2 neutraler Energieerzeugung. Kohle- und Atomstrom kommen damit über die Hintertür unkontrolliert in unser Land.

 

Die Bürgerinitiativen gegen die Juraleitung-P53-haben sich im gesamten Landkreis, aber auch überregional zusammengeschlossen. Es existiert eine Homepage, die Informationen über den Stand der Bürgerproteste, aber auch über Meinungen und Vorträge von Fachleuten zum Thema Stromautobahn, zur Eigennutzung von regenerativer Energien, Speichermöglichkeiten und Energieeinsparung bietet: www.bi-juraleitung.de oder überregional auf www.stromautobahn.de

 

Beate Meckler / Gerhard Löckler (Sprecher der BI Forst)