Tibet-Flagge erinnert an Volksaufstand

In jedem Jahr weht einige Tage in Berg vor dem Rathaus am Sophie-Scholl-Platz die Schneelöwen-Flagge, die jeweils am 10. März von Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs am sog. Tibet-Tag gehisst wurde. 1949/1950 wurde das souveräne Tibet von der Volksrepublik China völkerrechtswidrig besetzt und 1951 annektiert. Der verzweifelte Widerstand des tibetischen Volkes gegen die Okkupanten fand am 10. März 1959 in einem Aufstand in Lhasa, der tibetischen Hauptstadt, seinen tragischen Höhepunkt.

Tausende von Tibetern kamen dabei ums Leben. Bürgermeister Helmut Himmler betonte am geschichtsträchtigen Sophie-Scholl-Platz, dass das Schicksal der Menschen in Tibet jeden Menschen betreffe. Man dürfte Unrecht, Unterdrückung und Missachtung der Menschenrechte niemals gleichgültig hinnehmen - wo immer dies auch geschehe. Sophie-Scholl - deren 77. Todestag man am 22. Februar mit Schülerinnen und Schülern der Schwarzachtal-Mittelschule Berg gedacht hat - habe das nicht teilnahmslos hingenommen wie auch der Dalai Lama und das tibetische Volk. Jedes Volk habe das Recht auf Selbstbestimmung und das werde auch für das tibetische Volk eines Tages wieder gelten. In den Gesellschaften der „freien Welt“ solle demzufolge so oft wie möglich auf niemals akzeptables Unrecht hingewiesen werden. Dies sei letztlich Ausdruck von selbstverständlichen Menschenpflichten.

 

Die Gemeinde Berg beteiligt sich daher seit vielen Jahren regelmäßig am „Tibet-Tag“. In diesem Jahr hebe man nach Aussagen des Bürgermeisters und stellvertretenden Landrats im Mai allen Grund, in ganz Deutschland dankbar auf eine inzwischen 75jährige Friedensperiode mit enormen im Grundgesetz garantierten Freiheits- und Individualrechten zurückblicken zu können. Zugleich sei es aber auch eine Menschenpflicht, nicht akzeptable Verletzungen der Freiheits- und Menschenrechte anzuprangern.