Lizzy´s erstes Mal im Autokino

„Ich konnte mir das am Anfang überhaupt nicht vorstellen, aber interessanterweise merkt man doch, dass die Leute mitgehen“, erzählt Lizzy Aumeier über einen Auftritt, der für sie eine echte Premiere darstellte. Denn die gebürtige Neumarkterin gastierte zwar schon auf vielen Bühnen und in zahlreichen Fernsehstudios, allerdings war sie nie zuvor von ihrem Publikum durch Windschutzscheiben getrennt.

Am Freitagabend spielte sie zum ersten Mal mit Musikerin Svetlana Klimova und Ehemann Andreas Stock in eben dieser Situation: Auf dem Volksfestparkplatz präsentierte sie im K3-Autokino ihr Programm „BestOf“. Corona-bedingt sind viele Veranstaltungen in Sälen der Region momentan nicht möglich bzw. rentabel, weshalb die Organisatoren zusätzlich zu den Filmvorführungen auch Kabarett und Live-Musik ins Programm integrierten. „Man kann dieses Projekt gar nicht genug loben“, betont Aumeier angesichts des hohen Aufwands für die Macher, „reich wird hier heute niemand, aber dennoch tut man etwas für die Menschen, die nach der schwierigen Zeit spürbar Lust auf Lachen haben.“

 

Aus den geöffneten Auto-fenstern ist während des Auftritts am Freitagabend auch tatsächlich immer wieder Lachen zu hören – zudem greifen die Besucher auf eine Art der Beifallsbekundung zurück, die sich während der aktuellen Autokino-Renaissance schon in anderen Städten bewährt hat: Applaudiert wird per Lichthupe. „Das ist süß“, meint die Kabarettistin, „ich merke auch am Aufblinken der Scheinwerfer, wo z.B. die Gäste von Sulzbürg oder aber aus dem Frankenland sitzen.“ Trotz der positiven Erfahrung sind Aumeier klassische Auftritte mit größerer Nähe zum Publikum lieber, zumal sie hin und wieder auch einzelne Zuschauer auf die Bühne holt. „Diese direkte Interaktion fehlt mir schon. Und letztendlich musst Du für das Publikum in den Fahrzeugen auch `härter arbeiten´, sprich: größere Bewegungen machen und vor allem langsamer sprechen – das fällt gerade mir besonders schwer“, fügt sie schmunzelnd hinzu. In den rund eineinhalb Stunden Programm applaudiert nicht jeder Zuschauer nur mit seinen Autoscheinwerfern, manche kommen im Eifer des Amüsements auch auf die hörbare Hupe. Aber so etwas kann eben passieren – beim ersten Mal im Autokino.