Wo lässt es sich richtig gut leben? Jedes Jahr auf Neue beschäftigt sich die Internationale Beratungsgesellschaft Mercer mit dieser Frage und nimmt dabei Städte auf der ganzen Welt ins Visier: New York, Paris, Rom, San Francisco und natürlich auch Nürnberg, die vergleichsweise verschlafene fränkische Metropole. Die Ergebnisse ändern sich mit den Jahren, doch es gibt tatsächlich auch Konstanten. Nürnberg befindet sich beispielsweise schon seit einiger Zeit auf relativ hohem Niveau und scheint auch dortzubleiben.
Historische Kulisse und moderne Attraktionen
Im internationalen Ranking rangiert Nürnberg laut der Analyse aus 2019 noch über New York City. Dies hat die bayerische Stadt nicht zuletzt auch ihrer unmittelbaren Umgebung zu verdanken, in der es viele Möglichkeiten für Ausflüge und zur Naherholung gibt. Nürnberg selbst besticht dabei durch ein tolles Flair, das nicht zuletzt dem gut erhaltenen historischen Stadtkern zu verdanken ist. Aber auch zeitgenössisch orientierten Besuchern eröffnet die Stadt viele Möglichkeiten. Mittlerweile haben sich gleich mehrere Escape Rooms angesiedelt, die ihren Gästen nicht nur eine gute Portion Einfallsreichtum abverlangen, sondern auch den Teamgeist fördern. Der AIRTIME Trampolinpark entspricht ebenfalls dem neuesten Trend: Er kommt der steigenden Lust nach Action und Bewegung entgegen. Der VR-Fun-Park im nahen Neunkirchen am Sand greift ein besonders zukunftsträchtiges Thema auf: Hier kann jeder, der möchte, an einem Formel-1-Rennen teilnehmen oder mit dem eigenen Jet über den Himmel düsen. Alles natürlich "nur" in der virtuellen Welt, die jedoch in dreidimensionaler Darstellung erstaunlich authentisch wirkt.
Freunde des Nervenkitzels kommen auch anderweitig auf ihre Kosten: In einer Handvoll lokaler Spielbanken werden Automatenspiele, sogenannte Slots, angeboten, die moderne (und faire) Variante des berüchtigten einarmigen Banditen. Für die schnelle Unterhaltung reicht dies durchaus aus – doch manchem Spielefan verlangt es auch nach den klassischen Tischspielen, die ein ganz spezielles Ambiente verströmen. Direkt in Nürnberg ist in dieser Hinsicht leider nichts zu machen, wohl aber im wenige Kilometer entfernten Feuchtwangen. Das hier ansässige Casino besticht besonders durch seine eindrucksvolle moderne Architektur – ein wunderbarer Mix aus Tradition und Gegenwartsästhetik.
Natur pur: Ausflugsziele mit Erholungseffekt
Die Region glänzt auch mit starken Zeugnissen der Vergangenheit, wie zum Beispiel der Klosterruine Gnadenberg in direkter Nachbarschaft von Neumarkt. Nur 35 Minuten Fahrt trennen die Nürnberger von dieser besonderen Attraktion, die immerhin mit bis zu 15 Meter hohen, imposanten Sandsteingemäuern glänzt. Das umgebende Areal ist herrlich grün und lädt zu ausgedehnten Wanderungen ein. Insgesamt ein Ort mit hohem Erholungswert, der nicht nur gestressten Städtern guttut, sondern auch den Bewohnern des Nürnberger Umlandes. Wer sich noch mehr Natur wünscht, den zieht es vielleicht in die Schwarzachklamm, die nicht mal 30 Minuten Autofahrt von Nürnberg entfernt liegt. Sie gehört zu den schönsten Geotopen Bayerns und darf sich bereits seit 1936 über den Titel "Naturschutzgebiet" freuen. Gigantische Felsen, Wasserfälle und immer wieder dieser stille, beharrliche Fluss, der sich seit Jahrtausenden durch Stein und Erde gräbt: Hier kommt die Seele ganz leicht zur Ruhe.
Schon einmal eine befestigte historische Industriesiedlung besichtigt? Das Fabrikgut Hammer eröffnet genau diese Gelegenheit für alle Geschichtsinteressierten und die es noch werden wollen. Seit dem fernen Jahr 1492 wurden in diesem Gebäudekomplex ohne Unterunterbrechung Messingprodukte hergestellt, bis dann in den 40er-Jahren des 20. Jahrhundert die Produktion zum Erliegen kam. Der Komplex befindet sich in unmittelbarer Nähe von Nürnberg, hier erhalten die Besucher nicht nur tiefe Einblicke in die historische Metallverarbeitung, sondern sie staunen auch über das fortschrittliche Sozialwesen, das sich bereits vor Hunderten von Jahren etablierte.
Brotzeit! Einkehren auf bayerische Art
Auch die gemütlichen Einkehrmöglichkeiten rund um Nürnberg haben ihren Platz in dieser Aufzählung verdient: Dem Bayern ist es schließlich ein Urbedürfnis, im Sommer ein schattiges Örtchen im Freien aufzusuchen, um in aller Ruhe das eine oder andere Bierchen zu schlürfen. Als Beispiel soll hier die Waldschänke Brückkanal dienen, die sich an der Schwarzach angesiedelt hat, direkt am imposanten steinernen Bogen der alten Kanalbrücke. Zu essen gibt es hier natürlich echte fränkische Spezialitäten, dazu ein regionaltypisches Landwehr-Bier. Orte wie diese muss niemand lange suchen, wenn er sich in oder bei Nürnberg aufhält. Und genau das hebt den Wohlfühlfaktor noch einmal kräftig an!
Paradies für Biker: Trials in Hülle und Fülle
Das Nürnberger Land gilt darüber hinaus als wahres Paradies für Mountainbiker und andere Radler, die es hinaus in die Natur zieht. Der nächste Trail beginnt meistens (fast) vor der Haustür! Im Angebot befinden sich zahlreiche Strecken auch für Dirtbike und Downhill, einige Menschen ziehen sogar genau wegen dieses breit gefächerten Parcours-Angebots in die Stadt. Der Reichwald gilt als Eldorado für Zweiradfahrer, ebenso wie der Bikepark Osternohe und natürlich die Fränkische Schweiz. Manche Rundwege laden dazu ein, nach Feierband kurz noch ein paar Kilometer zu reißen, andere wiederum nehmen einen Tag oder ein Wochenende für sich in Anspruch. Jeder ist frei, zu planen, wie er möchte – für Abwechslung ist jederzeit gesorgt.
Natur, Kultur, Geschichte und moderne Attraktionen: Nicht nur die Stadt Nürnberg ist voll davon, auch die umgebende Region geizt nicht mit ihren Reizen. Schon allein deshalb haben wir es mit einer der lebenswertesten Regionen der Welt zu tun, auch wenn Mercer noch viele andere Punkte mit in die Bewertung einfließen ließ.