Neumarkt kann sich jetzt offiziell „Engagierte Stadt“ nennen

Bild: Ralf Mützel, Herbert Meier, Helmut Rauscher, Vera Finn, Birgit Rupp, Sebastian Schauer und OB Thomas Thumann (von links) Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt
Bild: Ralf Mützel, Herbert Meier, Helmut Rauscher, Vera Finn, Birgit Rupp, Sebastian Schauer und OB Thomas Thumann (von links) Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Neumarkt darf sich nun auch offiziell als „Engagierte Stadt“ bezeichnen. Diese gute Nachricht hat Oberbürgermeister Thomas Thumann bei einem Pressetermin verkündet. „Wir sind damit eine von nur 73 Städten in Deutschland, die in dieses bundesweite Netzwerk aufgenommen worden sind; in Bayern sind wir erst die achte Stadt.

Das ist erneut eine erfreuliche Bestätigung für das vielfältige und großartige Engagement in unserer Stadt. Die Auszeichnung gehört unseren Bürgerinnen und Bürgern für ihren Einsatz.“ Zentrum vieler Aktivitäten sei das Bürgerhaus, das 2004 eröffnet wurde und das den Mittelpunkt des bürgerschaftlichen Engagements bildet. Dort leisten der Leiter des Amtes für Nachhaltigkeitsförderung Ralf Mützel und seine Mitarbeiter wie Herbert Meier eine gute Arbeit, indem sie den vielen Initiativen unbürokratisch und hilfsbereit zur Seite stehen und Ansprechpartner für deren Belange sind. Bereichert wird die Arbeit im Bürgerhaus durch die vielen Aktivitäten von Vereinen und Gruppen, die im Bürgerhaus angesiedelt sind, wie z.B. die Freiwilligen Agentur Neumarkt (FAN), die Bürgerstiftung oder der Verein Genial. Deren Vertreter zeigten sich ebenfalls sehr erfreut über die Auszeichnung Neumarkts. Bei dem Pressetermin vor Ort waren neben Ralf Mützel und Herbert Meier auch Sebastian Schauer, als Referent im Stadtrat für Nachhaltigkeitsförderung und Vorsitzender der FAN in Doppelfunktion, Helmut Rauscher von der Bürgerstiftung, Vera Finn, die in mehreren Gruppen wie FAN, Genial e.V. und der Bürgerstiftung federführend mitwirkt und Birgit Rupp, die ebenso in mehreren Bereichen aktiv tätig ist, mit dabei.

Die Geschäftsstelle vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) erläutert in einer Pressemitteilung detailliert die Aufnahme Neumarkts in das Programm. Dort heißt es weiter:

 

Bürgerhaus als lebendiges Zentrum zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, hat die Stadt Neumarkt i.d.OPf. doch bereits 2004 das Bürgerhaus eröffnet, das sich seitdem zu einem lebendigen Zentrum zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements entwickelt hat. Das Bürgerhaus-Team versteht sich als Netzwerk, um unbürokratische Hilfen und Angebote bereit zu stellen, Mitwirkungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen sowie zukunftsfähige Lösungen für Probleme und Bedarfe auf lokaler Ebene zu finden. Das Bürgerhausteam setzt sich zusammen aus hauptamtlichem Personal des Amtes für Nachhaltigkeitsförderung und den Vertretern und Vertreterinnen der beiden Vereine Freiwilligen Agentur Neumarkt e.V. und GENiAL e.V. sowie der Bürgerstiftung Region Neumarkt. Eine Zusammenarbeit gibt es darüber hinaus mit über 100 weiteren Organisationen, Gruppen und Unternehmen. Zu nennen sind hier insbesondere der Seniorenbeirat, der Beirat für Menschen mit Behinderung sowie das Interkulturelle Forum.

Die Schwerpunktthemen im Bürgerhaus sind neben dem bürgerschaftlichen Engagement der demographische Wandel, das Bündnis für Familie, Integration und Interkulturelles sowie nachhaltiger Lebensstil. Hauptamtliche und Freiwillige arbeiten im Bürgerhaus auf gleicher Augenhöhe in respektvollem Umgang miteinander. Jeder im Team bringt seine Stärken ein und bereichert somit die Zusammenarbeit im Bürgerhaus. Bis heute hat sich das Bürgerhaus zu einer festen Einrichtung der Stadt Neumarkt i.d.OPf. mit jährlich inzwischen rund 1.100 Einzelveranstaltungen und 35.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern etabliert. Die rund 65 regelmäßigen Angebote im Bürgerhaus, die allerdings aktuell aufgrund von Corona reduziert werden mussten, werden sowohl von städtischer Seite direkt als auch von eigenständigen Gruppen und Vereinen offeriert. Zielgruppe sind grundsätzlich alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit besonderem Fokus auf Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Migrationshintergrund.

 

Neumarkter Nachhaltigkeitsstrategie als Fahrplan für die nächsten Jahre

Unter dem Dach und mit Unterstützung des Bürgerhauses sind bisher die bereits oben genannten drei neuen eigenständigen Organisationen entstanden, die Freiwilligen Agentur Neumarkt e.V. (2006), die Bürgerstiftung Region Neumarkt (2006) und der Verein „Generationen helfen im Alltag“ (GENiAL) e.V. (2013). Diese drei Organisationen sind gleichzeitig wichtige Kooperationspartner im Rahmen der „Engagierten Stadt“, wenn es um die Weiterentwicklung geht. Die Grundlagen hierfür sind mit dem Beschluss des Stadtrates 2018 zur Umsetzung der Neumarkter Nachhaltigkeitsstrategie geschaffen worden. In den nächsten Jahren wird es verstärkt darum gehen, weitere „Ressourcen“ für bürgerschaftlich organisierte Projekte zur Verfügung zu stellen. Bürgerinnen und Bürger bringen gerne ihre Zeit sowie ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in Projekte ehrenamtlich ein, wenn Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Hierzu gehören im Wesentlichen die Möglichkeit zur Nutzung von Flächen und Räumen, die Bereitstellung von Finanz- bzw. Sachmitteln sowie hauptamtliche Unterstützung. Dieser Prozess ist mit dem Arbeitstitel "Vom Bürgerhaus zur Bürgerwerkstatt" betitelt. Dies soll ausdrücken, dass neue Ideen nicht nur von Bürgerinnen und Bürgern entwickelt, sondern auch vorangetrieben und eigenständig mit Unterstützung der Stadt Neumarkt umgesetzt werden sollen. Dies ist bereits u.a. mit einer "Fahrradwerkstatt", einem "Offenen Bücherregal" oder  mit einem Repair Café erfolgt. Diese Arbeitsweise soll stärker gefördert und unterstützt werden. Neue Ideen gehen z.B. in Richtung "Urban Gardening", "Baumpflanzaktionen" und "Bienenschutz".

 

Gemeinsam kann vor Ort am meisten erreicht werden

Die teilnehmenden Städte, Gemeinden und Stadtteile am Programm „Engagiere Stadt“ haben zwischen 10.000 bis 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Stadt Neumarkt i.d.OPf. ist nun Teil dieses vielfältigen bundesweiten Netzwerks. In Bayern gibt es neben Neumarkt i.d.OPf. nur 8 weitere „Engagierte Städte“. Ziel des Programms ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Politik, Verwaltung und Unternehmen. Diese bilden eine freiwillige Verantwortungsgemeinschaft und arbeiten abgestimmt zusammen, um das Bürgerschaftliche Engagement zu stärken. In einer Engagierten Stadt arbeiten Akteure aus Politik, Verwaltung, Unternehmen und der Zivilgesellschaft gemeinsam mit den Einwohnerinnen und Einwohnern an einer demokratischen, vielfältigen und solidarischen Gesellschaft. Von der Entwicklung gemeinsamer Ideen vor Ort, über die Stärkung des Zusammenhalts in den Städten und Gemeinden bis hin zur Demokratiestärkung in Umbruch- und Krisenzeiten: Gemeinsam kann vor Ort am meisten erreicht werden. 

Diese Überzeugung teilen viele Menschen – und vernetzten sich bereits in den vergangen fünf Jahren im bundesweiten Programm „Engagierte Stadt“. Nach 5-jähriger erfolgreicher Programmarbeit ist das Erfolgsmodell ab dem 1. Juli 2020 in eine dritte Phase eingetreten. Das Netzwerk Engagierter Städte soll sich zum größten bundesweiten Netzwerk von Menschen entwickeln, die bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort durch gute Rahmenbedingungen, sektorübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsames Lernen umsetzen. Im starken Verbund und begleitet durch engagierte Partner bietet das Netzwerk allen Beteiligten ein breites Angebot an Austausch, Qualifizierung, Strategieberatung und Zusammenarbeit der Engagierten Städte miteinander.

 

Neumarkt profitiert vom bundesweiten Austausch und Wissenstransfer

Als „Engagierte Stadt“ werden Verantwortungsgemeinschaften aus Akteuren der Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf ihrem gemeinsamen Weg zu mehr Zusammenarbeit für Engagement und Beteiligung vor Ort begleitet, beim bundesweiten Austausch und beim Wissenstransfer unterstützt.

Das Programm wird durch ein Konsortium von Partnern auf der Bundesebene getragen, dem weiterhin das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Bertelsmann Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Breuninger Stiftung und die Joachim Herz Stiftung angehören. Als wichtiger neuer Partner kommt der Deutsche Städtetag hinzu; bringt Expertise ein und fördert den Vernetzungs- und Kooperationsgedanken. Die Weiterentwicklung vom Förder- zum Netzwerkprogramm wird außerdem gestärkt durch den neuen strategischen Partner BBE (Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement) in der Steuerungsgruppe, der auch als zukünftiger Träger des Programmbüros die operative Begleitung übernimmt. Mit dem Beginn der dritten Phase erweitert sich das Netzwerk. Bundesweit gibt es nun 73 Engagierte Städte, Tendenz steigend. Bis 2023 soll das Netzwerk sukzessive auf bis zu 100 Städte, Gemeinden und Stadtteile anwachsen.

 

Alle beteiligten Städte und Partner, weitere Informationen und Neuigkeiten finden sich unter www.engagiertestadt.de.