„Viel Glück“ beim Neumarkter Neujahrsempfang

Eintrag ins Goldene Buch (links: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel, rechts: Thomas Thumann); Fotos: Stadt Neumarkt
Eintrag ins Goldene Buch (links: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel, rechts: Thomas Thumann); Fotos: Stadt Neumarkt

Der 12. Neujahrsempfang der Stadt Neumarkt stand diesmal ganz im Zeichen des Glücks. Oberbürgermeister Thomas Thumann konnte dazu nicht nur rund 420 Gäste im Historischen Reitstadel willkommen heißen, sondern auch Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel, der Volks- wirtschaftslehre an der TH Nürnberg lehrt und sich einen Namen als „Glücksforscher“ gemacht hat. 

Die musikalische Umrahmung erfolgte durch das Vokalensemble „Bertomijo“. Ebenfalls im Rahmen des Neujahrsempfangs wurde die Auszeichnung „Stille Helden“ durch Oberbürgermeister Thumann und den Vorsitzenden der Freiwilligen Agentur Neumarkt (FAN) Sebastian Schauer verliehen. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis ging diesmal an Resi Ehrnsberger, Angelika Frischeisen und die Togo Hilfe der Kolpingfamilie Woffenbach. In seiner Ansprache erläuterte Oberbürgermeister Thumann die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt, die der Stadtrat im November letzten Jahres verabschiedet hat. Anhand der dort aufgeführten acht Handlungsfelder zeigte er, wo Neumarkt schon viel erreicht hat und in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht. In dem Zusammenhang wies er auch auf den aus seiner Sicht wichtigsten Bereich der Nachhaltigkeit hin, die finanzielle Situation der Stadt. Hier sei Neumarkt vorbildlich, da die Stadt keine Schulden an die nächste Generation weitergibt. Alleine im letzten Jahr summieren sich die Einnahmen auf 70,6 Millionen Euro, den mit Abstand höchsten Einnahmewert in der ganzen Stadtgeschichte. Und obwohl die Stadt 28,4 Millionen Euro tatsächlich investiert hat, müssen keine Rücklagen entnommen werden, wie eigentlich geplant war, sondern die Stadt kann sogar noch mehrere hunderttausend Euro diesen zuführen. Oberbürgermeister Thumann appellierte an die Gäste im Saal und die Bürgerinnen und Bürger, die Nachhaltigkeitsstrategie kennen zu lernen und durch ihr eigenes Handeln zu unterstützen.


Prof. Dr. Ruckriegel erläuterte in seinem Vortrag Details zu den Themen Glück, Glücksforschung und Glücksmessung. Dabei geht es dem Wissenschaftler nicht um das Zufalls-Glück, sondern um Glück im Sinne von Wohlbefinden. Wichtig dabei sei ein gutes Verhältnis zwischen positiven und negativen Gefühlen im Tagesdurchschnitt, aber auch der Grad der Zufriedenheit mit dem Leben spielt hier mit hinein. Prof. Dr. Ruckriegel erläuterte die vielfältigen Wirkungen, die das Glücklich-sein in dieser Definition auf den einzelnen haben. Er stellte dazu auch die entsprechenden Glücksfaktoren vor, die man nutzen kann.

Zum Ende des Neujahrsempfangs verliehen Oberbürgermeister Thumann und Sebastian Schauer, der Vorsitzende der FAN die Auszeichnung „Stille Helden 2018“ an Resi Ehrnsberger, Angelika Frischeisen und die Togohilfe der Kolpingfamilie Woffenbach. Resi Ehrnsperger ist in vielen Ehrenämtern in Neumarkt engagiert. Beim BRK ist sie schon seit 55 Jahren im Bereich des Blutspendedienstes aktiv. Auch beim Katholischen Frauenbund ist sie schon zwei Jahrzehnte lang tätig und kümmert sich um die Archivierung und Schriftführung. Zudem gestaltet sie den monatlichen Gottesdienst im Martin-Schalling-Haus seit fast 40 Jahren mit und übernimmt in der Pfarrei St. Johannes seit 20 Jahren Besuchsdienste, pflegt das Archiv der Pfarrei und wirkt bei den Passionsspielen mit.

Angelika Frischeisen ist seit vielen Jahren im Eine-Welt-Laden ehrenamtlich im Einsatz. Sie betreut darüber hinaus behinderte Menschen bei der Regens-Wagner-Stiftung und hilft auf vielerlei Weise im Bürgerhaus mit, etwa bei der Kleidertauschbörse, beim Ehrenamtsabend, bei der Freiwilligenmesse und zahlreichen weiteren Anlässen.

Die Togohilfe der Kolpingfamilie Woffenbach ist die Preisträgerin für die Auszeichnung „Stille Helden“ in der Kategorie Organisationen. Seit zehn Jahren setzen sich die Mitglieder dieses Vereins schon für den Austausch mit der Kolpingfamilie Togo ein und unterstützen mit Finanz- und Sachspenden verschiedene Hilfsprojekte vor Ort. Dazu gehören unter anderem ein Ausbildungszentrum; aber auch die Planung und Organisation von Hilfstransporten sowie die Spendensammlung gehören dazu. Auch die Vernetzung mit anderen Eine-Welt-Akteuren erfolgt von der Kolpingfamilie Woffenbach.